Accra: Auf Entdeckungstour in Ghanas Hauptstadt

Ghana

Independence-Arch in Accra Ghana
Die "Indepedence-Arch" ist ein Triumphbogen in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Er wurde zur Ehren der 1957 erlangten Unabhängigkeit errichtet.

Accra: Die Hauptstadt des westafrikanischen Ghanas ist laut, trubelig, chaotisch und für Touristen schwierig zu durchschauen. Dabei lohnt sich eine Tour durch die Stadt durchaus, wenn man das „echte“ Afrika kennenlernen möchte.


Nirgendwo in Ghana leben soviele Menschen wie in Accra. Manchem mag die Hauptstadt auf den ersten Blick laut und chaotisch vorkommen. Doch es lohnt sich genauer hinzuschauen und die Millionenmetropole zu erkunden. Denn genau dieser Trubel und für das ungeübte Auge undurchschaubare Chaos, hat seinen ganz speziellen Reiz.

Die meisten Leute starten ihre Ghana-Reise am Flughafen von Accra. Hier steht einer der zwei internationalen Flugverkehrshäfen des Landes. Von dort aus geht es dann für die meisten Reisenden direkt weiter an die malerischen Strände Ghanas oder ins Hinterland mit seinem Dschungel.

Doch ein verlängerter Sightseeing-Aufenthalt in der ghanaischen Hauptstadt, hat durchaus seine Berechtigung: Diese Sehenswürdigkeiten sollte man in Accra nämlich auf keinem Fall verpassen!

Sehenswürdigkeiten in Accra

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Ghanas erster Präsident ist im Mausoleum in Accra begraben

Der Ghanaer Kwame Nkrumah war Politiker und Revolutionär zugleich. Er spielte eine wichtige Rolle für die internationalen Beziehung während der Dekolonialisierung Afrikas anfangs der 1960er Jahre.

Er setzte sich nicht nur erfolgreich für die Unabhängigkeit des Landes von den britischen Besetzern ein, sondern wurde dadurch auch zum 1. Präsidenten Ghanas gewählt.

1957 erlangte die Nation, die heute als Ghana bekannt ist, ihre Unabhängigkeit. Nur 3 Jahren später stand mit Kwame Nkrumah bereits der erste demokratisch gewählte Präsident an der Spitze des afrikanischen Landes. Bis 1966 war er insgesamt 6 Jahre im Amt.

Mit einem Mausoleum wurde dem Unabhängigkeitskämpfer und 1. Präsident Ghanas, Kwame Nkrumah, in Accra ein ehrwürdiges Gedenken gebaut.
Mit einem Mausoleum wurde dem Unabhängigkeitskämpfer und 1. Präsident Ghanas, Kwame Nkrumah, in Accra ein Ort für ein ehrwürdiges Gedenken gebaut.

Noch heute erfreut sich Nkrumah, der mit einem Doktortitel ausgezeichnet wurde, in Ghana großer Beliebtheit. Dies ist nicht nur auf sein Bestreben für die ghanaische Unabhängigkeit zurückzuführen. Er war auch ein angesehener Präsident und tat viel für die Entwicklung des Landes und seiner Einwohner in den ersten Jahren der Unabhängigkeit.

Er verstarb 1972 in Bukarest. Sein Leichnam wurde in seinem Geburtsort, Nkroful, in Ghana beerdigt. Das Grab gibt es heute immer noch – jedoch wurden seine menschlichen Überreste nach Accra gebracht, wo man ihm ein Mausoleum mit angrenzenden Gedächtnispark erbaute.

Heute ist der Park, das Mausoleum und ein angrenzendes Museum über sein Leben und Schaffen für Besucher geöffnet.

Für jeden Ghanaer ein wichtiger Teil der Geschichte: Die Unabhängigkeit 1957

Generell ist das Jahr der Unabhängigkeit, 1957, für jeden Ghanaer ein wchtiges Datum. Nirgendwo sonst wird das in Ghana so deutlich wie in der Hauptstadt Accra.

Der „Platz der Unabhängigkeit“ (Independence Square), in unmittelbarer Nähe des Mausoleums, wird zu besonderen Anlässen und für große Kirchenveranstaltungen genutzt. Auf ihm finden verschiedenen Angaben zufolge bis zu 30.000 Menschen Platz.

In der Neujahrsnacht findet dort der größte Gottesdienst des Landes statt, welcher auch live im Fernsehen übertragen wird. Neben viel Freifläche die zum Stehen oder auch Bestuhlen geeignet ist, befinden sich rundherum Tribünen fürs Publikum.

Independence Square in Accra
Der „Platz der Unabhängigkeit“ steht die meiste Zeit des Jahres leer. Genutzt wird er zu besonderen Anlässen und fasst dann mehrere 10.000 Menschen.

Direkt daneben befindet sich die Independent Arch. Ein Triumphbogen der die Sterne Ghanas und das Jahr der Unabhängigkeit trägt. Er ist nicht unglaublich riesig, aber immerhin das größte Tor in Ghana.

Ein Rundgang durch Georgetown ist ein Erlebnis für sich

Das Viertel Georgetown im Herzen von Accra ist bis heute ein beliebter Besuchermagnet. Anwohner bieten überall ihre Waren zum Verkauf an, auf der Straße spielen Kinder Fußball, direkt vor der Tür wird geduscht oder auch geschlachtet. Es ist verrückt und trubelig! So stellt man sich als Urlauber wohl das „echte“ Afrika vor.

Zu seiner Bekanntheit ist der Stadtteil aber hauptsächlich durch berühmten Söhne gekommen: Viele der großen Boxer mit internationalem Bekanntheitsgrad stammen aus dieser Ecke.

Unter den Boxern ist auch der bekannteste aller Zeiten: Der US-Amerikaner Muhammad Ali wurde hier zwar nicht geboren, soll man diverse Male hier trainiert haben und ein guter Freund von Präsident Kwame Nkrumah gewesen sein.

Probiere die ghanaische Küche in Accra

Mehr als 2 Millionen Einwohner wollen natürlich auch satt werden. Und wer nicht selber kochen kann, ernährt sich vom abwechslungsreichen Essen der Straßenverkäufer und simplen Restaurants im Zentrum der Stadt.

Hier findet man wohl alles was die ghanaische Küche zu bieten hat: Ganze geräucherte Fische, Kochbananen, das Nationalgericht Fufu und diverse Eintöpfe aus Kakao- oder auch Bananenblättern. Mal scharf, mal mild! Für jede Geschmack (und Geldbeutel) sollte das passende Gericht dabei sein.

Essen in Ghana
Die Küche Ghanas ist sehr vielfältig und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Typisch ist z.B. Fufu, Hähnfleisch am Knochen und ein spinatähnliches Stew aus verschiedenen Blättern.

Im Aufbau: Das neue, moderne Accra

Kurz vor dem Flughafen entsteht das „neue“ Accra: Hier stehen bereits die ersten mehrstöckigen Hochhäuser und Wohngegenden für die finanzielle Elite der Stadt. Bisher ist Accra aber von den Problemen, die soziale Ungerechtigkeit mit sich bringen kann, weitgehend verschont geblieben. Die Kriminalität ist hier nur leicht höher als anderen großen Städten Ghanas und für afrikanische Verhältnisse sehr gering.

Wie es sich für eine richtige Metropole – und bezogen auf Ghana ist Accra das mit Sicherheit – gehört, bleibt durch den vielen Verkehr eine gelegentliche Dunstfolge leider nicht aus. Doch wer sich einmal traut in das Treiben aus Trotros (Taxibussen), Mofas und unglaublich vielen Markstständen einzutauchen, wird den Abstecher nach Accra auf keinen Fall bereuen.


Empfohlener Ghana-Reiseführer

Ghana (Bradt Travel Guide)
  • Briggs, Philip (Autor)

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