Die Stadt Denver ist noch ein Geheimtipp für die USA-Rundreise. Dabei sollte jeder, der mal die Rocky Mountains erleben will, hier gewesen sein. Zwar sieht man sie nur aus der Ferne, dafür kann man sich aber gut in die Zeit des Goldrausch zurückversetzen. Das „neue Gold“ ist dagegen rein pflanzlich: Cannabis.
Die Stadt Denver ist die Hauptstadt des Bundesstaates Colorado in den USA. Mit rund 600.000 Einwohnern gehört sie verglichen mit den vielen Metropolen und Mega-Städten in den Vereinigten Staaten noch beinahe zu einer Art Kleinstadt.
Denver ist malerisch in die umliegende Natur eingebettet. Am Stadtrand erheben sich die majestätischen Gipfel der Rocky Mountains.
Dabei liegt die Stadt für einen Flachländer fast selbst schon auf einem Berg. Teile von Denver befinden sich nämlich bereits auf einer beachtlichen Höhe von 1 Meile über dem Meeresspiegel. Im metrischen System sind das ungefähr 1600m und damit mehr als z.B. die Alpspitz im Allgäu oder der Auerkamp in den bayerischen Voralpen.
Trotzdem wirken die Berge der Rocky Mountains noch so viel höher. Diese Gebirgskette, die sich von New Mexiko bis nach Kanada durch die ganze USA erstreckt, hat Gipfelhöhen bis 4401m. Der höchste Berg der Rockies und gleichzeitig des Bundesstaats Colorado ist der „Mount Ebert“.
In diesem bergigen Teil von Amerika ist Denver quasi die Stadt auf dem Berg und doch zugleich auch nur ein Tal.
Das Colorado State Capitol als Symbol für Denver
Im Herzen der Stadt liegt das Colorado State Capitol, der Sitz des Gouverneurs und des Parlaments des Bundesstaates Colorado. Eingebettet in einen immergrünen Park, wird hier die große und kleinere Politik gemacht.
Das mit Säulen versehene Prunkgebäude, ist nur eines von insgesamt 268 Anwesen und historischen Distrikten in Denver, die in das „Nationale Register historischer Orte“ aufgenommen worden. Durch seine hohen Turm, von dem man das Panorama der Rocky Mountains noch ungestörter genießen kann, ist es längt zu einer Art Wahrzeichen der Stadt geworden. Auch der Blick auf die Altstadt von Denver ist hier ausgezeichnet. Schließlich liegt das Capitol höher als die meisten Orte in Denver.
In den Fenstern des Regierungsgebäudes spiegelt sich die Geschichte des US-Bundesstaats Colorado wieder: In vielen Scheiben wurden Glasmalereien eingesetzt, die bedeutene Personen oder Ereignisse der Geschichte Colorados erzählen. Von innen sind die Hallen mit den Porträts aller ehemaligen US-Präsidenten verziert worden.
Genau 1 Meile über den Meeresspiegel stehen
Die meisten Touristen sind hier aber auf der Suche nach einem ganz symbolischen Ort. Für sie sind die vielen Stufen, die zum Eingang des Capitols führen, das Ziel der Reise.
Wenn man von Denver hört, kommt man kaum drumherum auch von dieser einen besonderen Stufe zu hören. Nur an dieser Stelle kann man exakt 1 Meile über dem Meeresspiegel stehen. Das hat große Symbolik und ist ein beliebtes Fotomotiv für alle Besucher. Damit auch keiner die Stufe verpasst, wurde diese wichtige Marke natürlich eingraviert.
Von der Goldgräberstadt zum Cannabis-Mekka
Bereits 1956 kamen die ersten Goldgräber in das Gebiet. Zunächst waren es die Mexikaner, später aber auch immer mehr Menschen aus anderen Ecken der USA. Bereits 1958 fand man am South Platte River das erste Gold.
1861 schlossen sich dann alle Goldschürfer zu einer kleinen Stadt zusammen: Denver City war geboren. Innerhalb von nur 30 Jahren wuchs die 6.000 Einwohner zählende Gemeinde zu einer staatlichen Größe von 100.000 Einwohnern an. Zusätzliche Goldvorkommen (und auch Funde von Silber) lockten immer mehr Siedler in diese Gebiete am Rande der Rocky Mountains.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen die Gold und Silberschöpfungen mehr und mehr zurück. Das einst reiche Denver drohte eine finanzielle Katastrophe. Auch durch lukrative Erdölbohrungen in 1980er-Jahren, konnte man nicht ganz an den Glanz vergangener Zeiten anschließen.
Die Popularität der Stadt stieg erst wieder 2014 an und das durch eine ganz unkonventionelle Maßnahme: Aufgrund einer liberalen Gesetzgebung war es im US-Staat Colorado fortan möglich legal Marihuana und THC-haltige Waren für den privaten Gebrauch verkaufen zu dürfen.
Das brachte viele neue Investoren (und natürlich auch Urlauber) nach Denver. Kein Wunder: Denn in weiten Teilen der USA ist der Cannabis-Konsum bis heute gesetzlich verboten!
Trotzdem hat die Stadt ihre ruhige Ader weitgehend bewahren können. Das liegt auch daran, dass der Konsum des Rauschmittels in öffentlichen Bereichen verboten bleibt. Dadurch ergeben sich immer neue Marktlücken: Inzwischen existiert sogar ein eigener „Partybus“, der Cannabis-Fans mit auf eine Sightseeing-Tour durch die Stadt nimmt und sie an Board sogar rauchen läßt.
Denver ist ein guter Ausgangspunkt für die Colorado-Reise
Die Stadt Denver ist ein guter Reisetipp für all diejenigen, die den Zauber der Rocky Mountains erleben wollen. Von hier aus kann man verschiedenste Wanderungen planen und findet in den zahlreichen Reisebüros der Stadt auch bestimmt viel Kartenmaterial.
Durch einen eigenen Flughafen ist die mittelgroße US-Stadt gut mit nationalen und internationalen Linienflügen erreichbar. Und wer einmal hier ist, will vielleicht auch gar nicht so schnell weg!
Auch ganz unberauscht lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang durch die Altstadt und Fußgängerzonen im Zentrum. Etliche Cafes, Restaurants und Bars laden hierbei den Besucher zur Stärkung seiner Sightseeing-Tour ein.
Die alten Tage des Goldrausch sind vielleicht schon vergangen. Dafür lässt nun aber ein ganz pflanzlicher Rausch die Stadt wieder glänzen: Cannabis!
Empfohlener Colorado-Reiseführer
- MARCO POLO Reiseführer USA Südwesten, Las Vegas, Colorado, New Mexico, Arizona: Utah
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