Bergamo: Ein Geheimtipp in der Lombardei

Italien

Bergamo
Bergamo ist die kleine "Unbekannte" direkt vor den Toren Mailands. Besonders die Oberstadt lohnt sich fĂŒr einen Kurztrip.

Die Kleinstadt Bergamo in Italien ist verglichen mit dem großen Nachbarn Mailand noch ein Geheimtipp. Dabei ist die historische Altstadt und die malerische Lage am Rande der Alpen ein perfekter Reisetraum.


Der große Nachbar Mailand ist mit mehreren Millionen GĂ€sten schon lĂ€ngst eines der beliebtesten Reiseziele des Landes geworden. Den kleinen Ort Bergamo lĂ€sst man dagegen gerne mal links liegen. Damit tut man der Stadt aber wirklich Unrecht. Und jeder Reisende, der hierher kommt, wird das bestĂ€tigen können.

SehenswĂŒrdigkeiten in Bergamo

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Bergamo ist Norditaliens „unbekannte Schöne“

Bergamo besteht aus der Città Bassa und Città Alta. Zu deutsch: Untere und Obere Stadt. Und auch wenn die Unterstadt schon schön anzusehen ist, touristisch interessanter ist auf jeden Fall die Oberstadt mit ihrer Altstadt. Wo unten das Leben und die Hektik toben, findet man oben am Alpenrand noch Entspannung und Genuss vor.

CittĂ  Alta: Die Altstadt von Bergamo

Den neuen und alten Teil der Stadt trennen rund 100 Höhenmeter. Von weitem betrachtet wirkt die Altstadt wie eine Festung. Das war sie ursprĂŒnglich auch mal. Heute zeugen davon noch 5km komplett erhaltener Steinwall.

Stadtmauer Bergamo
Die Stadtmauer von Bergamos Altstadt ist noch weitgehend erhalten geblieben.

Am besten erreicht man die CittĂ  Alta mit der Standseilbahn aus dem Jahre 1880. Sie ĂŒberwindet auf ihrem Weg aus der Unterstadt einen Höhenunterschied von 85m. An der steilsten Stelle betrĂ€gt das GefĂ€lle dabei sogar stolze 52%.

Sie ist eine von 2 Standseilbahnen auf dem Berg. Die zweite Bahn verbindet die nordwestliche Oberstadt mit dem HĂŒgel San Vigilio. DafĂŒr mĂŒssen nochmal 90 Höhenmeter erklettert werden.

FĂŒr Aktive gibt es als eine weitere Möglichkeit den Berg zu Fuß hochzuwandern. FĂŒr ganz Sportbegeisterte ist es sogar mit dem Fahrrad möglich.

Autofahrer haben hingegen schlecht Lachen. Die gesamte Oberstadt ist eine FußgĂ€ngerzone und fĂŒr Autos daher strikt gesperrt.

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Enge Plastersteingassen fĂŒhren zum Piazza Vecchia

Und betritt man die Altstadt von Bergamo ĂŒber seine alten mit Pflasterstein bestĂŒckten Gassen, stellt man auch schnell fest, dass hier ein motorisiertes GefĂ€hrt keinen Platz zum Durchkommen hĂ€tte. Die engen Gassen sind teilweise nur wenige Meter breit. Touristen und Einheimische schieben sich zu Stoßzeiten geradezu aneinander vorbei. Und trotzdem ist es hier oben ruhig und geht gemĂŒtlich vorran.

GeschÀft Bergamo Altstadt
Eines der vielen interessanten GeschÀfte in der Altstadt von Bergamo: Es werden hÀufig lokal produzierte Waren aus der Lombardei angeboten.

Viele CafĂšs laden zur Einkehr ein. Ateliers und SĂŒĂŸwarengeschĂ€fte locken zunĂ€chst zum Schaufensterbummel und spĂ€ter dann zum Einkaufen und Probieren ein. Das laute und hektische Treiben der Unterstadt ist hier oben vergessen und man bewegt sich langsam immer weiter fort, bis man schließlich den Hauptplatz, Piazza Vecchia, erreicht.

Man sagt, dass der berĂŒhmte Architekt Le Corbusier diesen einst als schönsten Platz der Welt bezeichnet haben soll. Doch darauf setzt man nicht im bescheidenen Bergamo. Das hier liegende Rathaus, der Stadtturm, prunkvolles Palazi und kirchlichen Prachtbauten liegen liegen hier vor einem. Ein Bild, das direkt ĂŒberzeugt und bestimmt auch die ein oder andere grĂ¶ĂŸere Stadt in Italien vor Neid erblassen lassen wĂŒrde. Nicht umsonst ist die gesamte Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden.

Piazza Vecchia Bergamo
Der Piazza Vecchia ist der wohl bekannteste Platz in der Altstadt von Bergamo.

In der Cappella Colleoni fand Bartolomeo Colleoni seine letzte Ruhe

Nur unweit vom Piazzaa Vecchia findet man den Domplatz (Piazza del Duomo). Mehrere Kirchen und Kapellen geben ihm seine charakteristische Ausstrahlung und Namen.

Am auffallendsten ist hier die Cappella Colleoni mit ihrer aus der Renaissance stammenden Fassade. Der Bau dieser Kapelle wurde vom General Bartolomeo Colleoni im 15. Jahrhundert in Auftrag gegeben. Er schuf sich damit selber seine letzte RuhestÀtte. Im Keller der sehr aufwendig und prunkvoll gestalteten Kirche, findet man das Grab von ihm, seiner Gattin Tisbe Martinengo sowie seiner bereits mit 12 Jahren verstorbenen Tochter Medea vor.

Cappella Colleoni Bergamo
In der Cappella Colleoni Bergamo fand der General Bartolomeo Colleoni seine letzte RuhestÀtte. Sie zÀhlt zu den sehenswertesten Sakralbauten der Stadt.

Man muss kein großer Kirchenfan sein, damit sich der Besuch des Kapelleninneren lohnt. Die verschiedenen Baustile und Epochen sind deutlich zu erkennen. Es gibt in Italien nur wenige Kirchen, die so abwechslungsreich gestaltet wurden.

Über Bergamo trohnt das Castello San Vigillo

Noch höher, also ĂŒber der eigentlichen Oberstadt, liegt die Festung Castello San Vigilio. Über Jahrhunderte war sie die Residenz der Herrscher in Bergamo gewesen.

Heute sind von ihr nur noch Ruinen ĂŒbergeblieben. Die beiden hohen TĂŒrme können aber noch besucht werden und lassen das ganze Ausmaß dieses herrschaftlichen GebĂ€udes erahnen.

Von der Oberstadt gelangt man nach einer kleinen Wanderung hierher. Oder man nutzt die Standseilbahn, die extra fĂŒr Touristen restauriert wurde.

Von hier oben hat man den wohl besten Blick auf die Oberstadt mit ihren symboltrĂ€chtigen TĂŒrmen, Teile der Unterstadt und das Panorama beim Blick zu den beginnenden Alpen.

Ausblick Bergamo von Castello San Vigilio
Vom Castello San Vigilio hat man nicht nur einen guten Blick auf die Oberstadt. Auch zu den AnfÀngen des Alpengebirges, wo sich kunstvoll die HÀuser und Anwesen hochschlÀngeln.

Bergamo hat sogar einen eigenen Flughafen

Wenn man sowieso schon in Mailand ist, eignet sich Bergamo fĂŒr einen interessanten Tagestrip. Aber eigentlich hat die 120.000 Einwohner zĂ€hlende Stadt sogar ihren eigenen Flughafen.

Billig-Airlines aus ganz Europa fliegen regelmĂ€ĂŸig den Flughafen Orio al Serio an. Und obwohl er nur wenige Kilometer vom Bergamoner Stadtzentrum entfernt liegt, wird es hĂ€ufig als dritter MailĂ€nder Flughafen bezeichnet.

Ganz so schlecht ist es ja dann auch nicht, dass Bergamo von den Touristenmassen Mailands bisher verschont geblieben ist. Nur so lĂ€ĂŸt sich der Ort in Ruhe genießen und sein Flair kommt erst richtig zur Geltung.


Wissenswertes fĂŒr deine Reise nach Bergamo

Hast du Lust auf eine Reise nach Bergamo bekommen? Diese wichtigen Infos machen deine Erkundung einmalig.

🚗 Wie komme ich am besten nach Bergamo?

Der Flughafen in Mailand-Malpensa ist von vielen europĂ€ischen FlughĂ€fen gut und preiswert erreichbar. Von hier aus erreicht man Bergamo mit dem Mietwagen nach knapp einer Stunde Autofahrt. Auch SchnellzĂŒge verkehren regelmĂ€ĂŸig und sind eine preiswerte und bequeme Alternative.

Ebenso kannst du natĂŒrlich auch deinen Aufenthalt in Mailand um einen Tagesausflug erweitern und den Zug direkt vom hiesigen Hauptbahnhof nehmen.

⌛ Wie lange sollte ich in Bergamo bleiben?

Bergamo ist ein perfektes Ziel fĂŒr einen Tagesausflug, bietet sich aber durchaus auch fĂŒr einen lĂ€ngeren Aufenthalt an. Durch die rĂ€umliche NĂ€he zur Großstadt bietet es sich auch durchaus als Basis fĂŒr einen Mailand-Trip an. Du hast dann zwar eine etwas lĂ€ngere Anreise ins Stadtzentrum, kannst aber gĂŒnstigere Hotels und ruhigere Abende in Bergamo verbringen.

đŸ—ș Welche weiteren empfehlenswerten Reiseziele gibt es in der Umgebung?

Neben der bereits erwĂ€hnten Hauptstadt der Lombardei, Mailand, gibt es in der Umgebung von Bergamo weitere lohneswerte Ziele fĂŒr eine Rundreise oder lĂ€ngere TagesausflĂŒge. Die sehenswerte Stadt Verona ist beispielsweise gerade mal eine Autostunde entfernt. In die beliebte Urlaubsregion rund um den Gardasee kommt man teilweise schon in 45 Minuten.


Empfohlener Italien-ReisefĂŒhrer

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2 Kommentare

    • Hallo

      Da weißt du mehr als ich. Eigentlich dĂŒrfen nur absolute Anwohner in die Altstadt hochfahren. Kann sein, dass es an manchen Tagen auch fĂŒr andere erlaubt ist.

      Aber ganz ehrlich: Wer will das schon, so eng wie die Gassen dort oben sind? 😉

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