Der Ort Moulay Idris gilt als heilige Stadt in Marokko. Als älteste Stadt des Landes wurde sie bereits im Jahr 788 von Idris ibn Abdellah gegründet. Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Moulay Idris ist heute sein Mausoleum.
Moulay Idris ist der bedeutendste Wallfahrtsort für Muslime in Marokko. Erst seit wenigen Jahren dürfen ihn auch Ausländer besuchen. Gelegen zwischen zwei grünen Hügeln, liegt hier das Grab von Idris ibn Abdallah. Im Jahr 786 n. Chr. flüchtete er aus Medina im heutigen Saudi-Arabien. Er hatte eine Revolte gegen die Abbasiden angestachelt und war dort nicht mehr sicher.
Er verbreitete maßgeblich den Islam im nördlichen Marokko und gründete dort mehrere Städte. Los ging es mit Moulay Idris, welcher mit dem Gründungsjahr 766 als ältester Ort in Marokko gilt. Auch am Entstehen der Stadt Fes war er maßgeblich beteiligt. Er wurde zum ersten Herrscher der Idrisiden gekrönt und hatte fortan sowohl den Titel Idris I. und wurde von den Berbern im Rif-Gebirge als Iman anerkannt.
Das Mausoleum von Moulay Idris
Idris I. gilt als der Staatsgründer Marokkos. Sein Leben war aber nach seiner Ankunft nur noch von kurzer Dauer. 791 wurde er – noch vor der Geburt seines Sohnes – vergiftet. Angeordnet wurde dies vom Kalifen Harun ar-Raschid, der Herrschaftsansprüche auf das Gebiet von Idris I. erhob.
Bis heute wird er beinahe wie er Heiliger für seine Errungenschaften verehrt. Sein Leichnam befindet sich im Herzen der Kleinstadt in einem prachtvollen Mausoleum mit weißen Wänden und grünen Dächern – das größte Gebäude des ganzen Orts. Für Nicht-Muslime ist der Besuch im Inneren nach wie vor Tabu, aber auch von außen ist es sehenswert.
Dieses Mausoleum gilt heute als der wichtigste Wallfahrtsort für die mehrheitlich muslimischen Marokkaner. Wer in seinem Leben drei mal diesen Ort besucht, muss nicht mehr zu Haddsch nach Mekka aufbrechen und ist von dieser religiösen Pflicht freigesprochen. Kein Wunder: Idris ibn Abdellah gilt als der Urenkel des Propheten Mohammeds.
Das Mausoleum von Moulay Idris befindet sich direkt an der vorderen Seite des Sahat Massira el-Khadra Platzes, dem größten und wichtigsten Platz der Stadt. Als Tourist muss man sich aber mit einem kurzen Blick durch das Eingangstor in den Innenhof begnügen.
Das Panorama von Moulay Idris
An der Seite des Mausoleums führen einige alte Steinstufen in schmalen Gassen den Berg hinauf. Entlang der typisch mittelalterlichen Wege kann man das typische marokanische Leben samt Eseln, Verkäufern und Bewohner erleben. Wie so oft in marokanischen Medinas ist es kann nicht so einfach hier die Orientierung zu behalten. Mit ein bisschen Rumfragen erreicht man aber die Aussichtsterasse, die einen herrlichen Blick auf Moulay Idris offenbart.
Nach einem anstrengenden Aufstieg liegt der kleine Ort mit gerade einmal 12.000 Einwohnern zu deinen Füßen. Zwischen zwei begrünten Hügeln und auf einer ca. 550m hohen Kuppe des Zerhoun-Gebirges, ergibt sich hier das perfekte Panorama.
Ein Geheimtipp in Marokko
Auch wenn Moulay Idris abseits vom Mausoleum kaum Sehenswürdigkeiten bietet, ist es trotzdem ein gelungenes Ausflugsziel im Norden Marokkos. Die Stadt strahlt eine ruhige und gelassene Atmosphäre aus und ist darüber hinaus auch noch äußerst hübsch anzusehen.
Außerdem befinden sich viele weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe, die diesen Abstecher rechtfertigen. Allen vorran die antike Stadt Volubilis, die gerade einmal 2km entfernt zu finden ist. Weitere Highlights sind die Königsstädte Fes und Meknes. Auch das blaue Chefchaouen sowie das europäisch anmutende Ifrane sind nur wenige Autominuten entfernt.
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