Der Wörthersee in Kärnten liegt westlich der Stadt Klagenfurt. Eingebett im Alpenpanorama gelangte er als Filmkulisse zu weltweiten Ruhm. Doch auch durch die warme Wassertemperatur lockt er Urlauber immer wieder an. Dabei entstand er durch die Überschwemmung einer prächtigen Stadt – zumindest besagt das eine dunkle Sage!
Der Wörthersee liegt im Herzen von Kärnten und ist insgesamt über 19km² groß. Er liegt im Klagenfurter Becken, welches durch Gletscher in der Eiszeit geformt wurde. Insgesamt besteht der See aus 3 Becken. Da er windgeschützt gelegen ist und nur gering durchflutet wird, kann die obere Wasserschicht eine Temperatur bis über 25 °C erreichen. Daher ist das stadtnahe Erholungsgebiet bei Einheimischen wie Urlaubern im Sommer gleichermaßen als Badeziel beliebt.
Der malerische Wörthersee ist besonders im Sommer ein beliebter Ort für Feriengäste. Eingebettet in den Bergen trübt nur ein Nachteil des Massentourismus die Schönheit des Ortes: Die meisten See-Abschnitte sind in privater Hand oder gehören den Hotels am Uferrand.
Laut einer Sage entstand der Wörthersee durch zu viel Reichtum
Um die Entstehung des Wörthersees rankt sich eine alte Sage: So soll vormals an diesem Ort eine Stadt mit prächtigen Bauten gestanden haben. Ihre Bewohner waren durch zu viel Reichtum verschwenderisch geworden. Am Vorabend des Osterfestes versammelten sich alle Einwohner für ein großes Fest. Gegen Nacht betrat ein kleines eisgraues Männchen den Saal. Es war angewidert, von dem Lärm in dieser Nacht, wissend dass doch morgen das große Osterfest anstand.
Das Männchen riet den Anwesenden heim zu kehren, bevor die Stunde der Buße über sie kommen werde und sie alle für ihr üppiges Leben bestraft werden sollten. Es wurde jedoch nur belächelt und weg geschickt. Später kehrte es erneut wieder. Diesmal hatte es ein Fass unter dem Arm. Erneut forderte er die Feiernden auf das Besäufnis zu beenden. Ansonsten würde es das Fass öffnen und Tod und Verderben würde über die Bewohner der Stadt kommen. Erneut hörte niemand auf seinen Rat!
Als die Kirchenglocken dann um Mitternacht schlugen, war es zu spät. Alle Lichter gingen aus, die Mauern erzitterten und ein furchtbares Gewitter brach ein. Aus dem Fass strömten Unmengen von Wasser. Der Regen hörte nicht auf, bis die ganze Stadt vom Wasser verschlungen war. So entstand der Wörthersee.
Noch heute, so sagt man, könnten Fischer das Klingen und Läuten vernehmen, dass aus der Tiefe des Sees zu kommen scheint. An diese, doch recht freie Geschichte, erinnert heute noch ein Brunnen mit dem sogenannten Wörthersee-Mandl in der Kramergasse von Klagenfurt.
Das Schloß am Wörthersee
Eigentlich ist das Falkensteiner Schlosshotel Velden am Wörthersee „nur“ ein 5-Sterne-Hotel in Österreich. Doch ursprünglich diente es tatsächlich dem Freiherr von Aichelberg als Residenz direkt am Wörthersee. Bartholomäus Khevenhüller (1539–1613) ließ das Schloß bauen, dessen Charakter immer noch an den vier Türme zu erkennen ist.
Viel größere Bekanntheit erlangte es aber erst 1890, als es zum Hotel umgebaut wurde. Ab 1952 war es Drehort für Kino- und TV-Produktionen. Die bekannteste ist wahrscheinlich die RTL-Serie „Ein Schloß am Wörthersee“, die 1990 bis 1992 dort gefilmt wurde. Eine der Hauptrollen spielte der bekannte Schlagersänger Roy Black, der 1991 verstarb. Eine Gedenkbüste erinnert unweit des Schloßes noch heute an ihn.
Seit 1948 diente der Wörthersee immer wieder als Drehort für Kino- und Fernsehproduktionen. In mehr als 30 Filmen und Serien ist der malerische See zu bewundern.
Weltweit ist er wahrscheinlich sogar bekannter als die unweit liegende Stadt Klagenfurt. Daher entschied sich die Stadtverwaltung im Jahr 2007 zukünftig den Zusatz „am Wörthersee“ in ihrem Namen zu tragen.
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- Krasa, Daniel(Autor)
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