Festung Amberd: Die „Wolkenburg“ in Armenien

Sehenswürdigkeit in Armenien

Festung Amberd in Armenien
Die Festung Amberd in Armenien stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse armenischer Militärbauten.

Die Festung Amberd ist eine der wenigen erhaltenen Militärbauten aus dem Mittelalter in Armenien. Sie liegt reizvoll und abgeschieden auf einem Bergsporn des Berges Aragatz und ist schnell von Jerewan aus erreichbar.


Amberd ist eine Burg aus dem Mittelalter, die seit 1236 teilweise zerstört ist und ursprünglich als Festung diente. Sie liegt etwa 6km vom Dorf Byurakan in Armenien entfernt und auf einer stolzen Höhe von 2300m an einem Südhang des Berges Aragaz. Dies brachte ihr auch den Beinamen „Wolkenburg“ oder „Wolkenfestung“ ein. Amberd war im Mittelalter auch zeitweise die Hauptstadt von Armenien.

Die Geschichte der Festung Amberd

Die luftig gelegene Festung wurde wahrscheinlich von Kamsarakan-Fürsten gegründet. Es gibt zwar Theorien darüber, dass die Burg bereits im 7. Jahrhundert entstand, aber diese sind stark umstritten. Man geht daher als realistisches Baujahr vom Anfang des 10. Jahrhunderts aus. Nachdem die Araber die in der Nähe gelegene Burg Biurakan überfielen und die Armenier sie daher aufgaben, wurde als Ersatz die Festung Amberd errichtet. Unter König Sembat III. wurde sie weiter ausgebaut und diente ab dem Jahr 1026 als Hauptfestung des Fürstentums.

Ringmauer der Festung Amberd
Die Ringmauer der Festung Amberd ist bis heute weitgehend erhalten geblieben.

In den darauffolgenden Jahrzehnten war Amberd desöfteren von Überfällen und Eroberungen betroffen. So war sie einst auch unter byzantinischer Herrschaft. Ab 1196 war sie allerdings wieder unter armenischer Herrschaft und unter der Kontrolle der Fürsten Zakare und Iwane.

Auch wenn Amberd bislang eine bewegte Geschichte durchgemacht haben, hielten sich die Zerstörungen immer in Grenzen. Das änderte sich aber als 1236 die Mongolen einfielen. Sie eroberten nicht nur die Burg, sondern legten auch große Brände, die viel von der einst mächtigen Festung zerstörten. Ein Aufbau fand danach nicht mehr statt, weswegen sie in ihrem Zustand so nun beinnahe 800 Jahre im armensichen Gebirge vor sich hin schlummert. Lediglich eine Restaurierung in den 1970er Jahre brachte ein bisschen von der ursprünglichen Erscheinung zurück.

Amberd ist eine Rarität in Armenien

Schon die Anfahrt zur Festung Amberd ist absolut traumhaft. Durch die hügeligen Straßen geht es vorbei an weitgehend unbewohnten Wiesen – ein weiter Blick ins Umland ist stets garantiert. Hier und dort weiden Kühe, Schafe und Ziegen. Ansässige Bauern verweilen teils in alten Holzhütten oder Jurten. Man fühlt sich schnell in die Steppen von Zentralasien versetzt.

Anfahrt nach Amberd
Schon die Anfahrt nach Amberd ist ein Erlebnis für sich.

Genau so abgelegen erscheint dann irgendwann Amberd. Die Festung ist nicht nur aufgrund ihrer Optik und der Lage eine beliebte Sehenswürdigkeit. Sie ist auch ein Zeitzeuge armenischer Militärarchitektur, welche man heute nicht mehr häufig in Armenien findet. Einst wurde von ihr die Hochebene des Ararat kontrolliert und verteidigt. Trotz der großen Zerstörung kann man sich die Kraft dieses Bollwerks noch heute ausmalen.

Blick ins Innere der Festung Amberd
Blick ins Innere der Festung Amberd

Sehenswürdigkeiten am alten Festungskomplex

Die Festung Amberd kann heute frei und einfach erkundet werden, wobei man bei der ein oder anderen Steigung etwas aufpassen sollte. Neben den Resten der eigentlichen Festungsanlage, sind auch Teile eines ehemaligen dreistöckigen Palasts und die Kuppeln eines früheren Badehauses erhalten geblieben. Auch Gebäude die ursprünglich für Heizung und Wasserversorgung durch Zisternen dienten, kann man zumindest noch erahnen. Es soll auch noch einen Geheimweg geben, der einst den Palast mit den anderen Gebäuden verbunden hat.

Kleine Muttergotteskirche
Kleine Muttergotteskirche

Deutlich auffällig und etwas von der Festung abgeschieden, steht die kleine Muttergotteskirche (Surb Astvatsatsin) auf einem weiteren Hügel. Ihre Kuppel ähnelt einem halb geöffneten Regenschirm. Ihr ursprüngliches Baudatum wird auf das Jahr 1026 datiert. Die Fürst Vahram Vatchoutian ließ sie ursprünglich aus Tuffstein erbauen.

Chatschkars in Amberd
Vor der Kirche findet man die typisch-armenischen „Chatschkars“.

Eindrucksvoll ist auch der Ausblick. Aus jedem Mauerwinkel, Fenster oder Felsvorsprung offenbart sich einem ein weiterer fantastischer Ausblick über über die Berglandschaft und ihre schier endlose Weite.

Ausblick von der Festung Amberd
Ausblick von der Wolkenfestung Amberd
Werbung

Tagestouren ab Jerewan buchen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Viator. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Wissenswertes für den Besuch von Amberd

Interessiert dich ein Besuch bei dieser Mittelalter-Sehenswürdigkeit? Dann gibt es hier noch ein paar abschließende Tipps.

Wie komme ich nach Amberd?

Amberd ist am besten von Jerewan mit dem eigenen Mietwagen, Taxi oder als geführte Tour erreichbar. Die Fahrt hierher sollte nicht mehr als 1 Stunde dauern. Die Straße führt direkt zur Festung, wo man auch parken und in einem schlichten Restaurant etwas essen und trinken kann.

Umgebung von Amberd
In der Umgebung von Amberd findet man nur wenige Menschen, dafür aber häufig Nutztiere wie Kühe und Schafe.

Wie lange sollte man in Amberd bleiben?

Das Festungsgelände ist zwar überschaubar, aber hat dennoch einiges an Steigungen zu bieten. Besonders in den Sommermonaten wird es hier sehr warm und man kommt schnell ins Schwitzen. Daher sollte man ausreichend Kondition und Zeit mitbringen, um die Festung Amberd bis ins Detail – und das lohnt sich wirklich – zu entdecken.

Kostet die Festung Amberd Eintritt?

Ja, zumindest zur Hauptsaison. Der Eintrittspreis inkl. Nutzung des Parkplatzes sollte aber nur wenige Euro betragen und ist völlig gerechtfertigt.

Werbung
Werbung

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*