Das Kloster Sanahin in Armenien heißt lustigerweise übersetzt: „Dieses ist älter als das andere“. Seine jahrhundertelange Geschichte erkennt man als Besucher auf den ersten Blick. Auch die Umgebung ist malerisch.
Das Kloster Sanahin im Nordosten von Armenien steht nicht ohne Grund auf der Liste des Weltkulturerbes. Es ist äußerst gut erhalten und lädt seine Besucher noch heute zum Ausgiebigen Entdecken ein. Außerdem ist die großzügige Anlage mit ihren schattenspendenden Bäumen und guter Sicht auf die Debed-Schlucht ein weitere Grund diese Sehenswürdigkeit nicht zu verpassen.
Die Geschichte des Klosters Sanahin
Das Kloster Sanahin wurde im 10. Jahrhundert gegründet und war ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum des mittelalterlichen Armeniens. Der Name „Sanahin“ bedeutet übersetzt „dies ist älter als das andere“ und verweist vermutlich auf das nahegelegene Kloster Haghpat. Sanahin war nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein wichtiges Zentrum für Wissenschaft und Bildung. Die Klosterschule zog Gelehrte und Künstler an, die hier Manuskripte kopierten und wertvolle Werke der armenischen Literatur schufen. Das Kloster ist heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und ein Symbol der armenischen Identität und des Widerstands gegen fremde Eroberungen.
Rundgang durch Sanahin
Ein Rundgang durch das Kloster enthüllt eine beeindruckende Architektur, die die typischen Merkmale der armenischen Baukunst aufweist. Die Hauptkirche des Klosters, Surb Astvatsatsin, besticht durch ihre harmonische Bauweise und die kunstvollen Steinmetzarbeiten. Besonders beeindruckend sind die Khachkars, traditionelle armenische Kreuzsteine, die das Gelände zieren und von meisterhafter Handwerkskunst zeugen. Auch die Bibliothek des Klosters, in der einst bedeutende Manuskripte aufbewahrt wurden, ist einen Besuch wert. Die schlichte, aber erhabene Atmosphäre des Klosters lässt Besucher in die Vergangenheit eintauchen und die spirituelle Kraft des Ortes spüren.
Ein weiteres sehenswertes Bauwerk ist die berühmte Gavit-Halle, eine Art Vorhalle, die sowohl als Treffpunkt für Mönche als auch für weltliche Versammlungen diente. Die massive Säulenhalle mit ihrer kunstvollen Dachkonstruktion zeigt das hohe technische Können der Baumeister des Klosterkomplexes.
Wie komme ich am besten zum Kloster Sanahin?
Das Kloster ist von der Stadt Alaverdi aus leicht zu erreichen, die etwa 20 Kilometer entfernt liegt. Von Jerewan, der Hauptstadt Armeniens, beträgt die Fahrzeit mit dem Auto etwa drei Stunden. Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann auf lokale Minibusse oder Taxis zurückgreifen, die regelmäßig in die Region fahren. Die Straße zum Kloster führt durch die malerische Landschaft von Lori, was die Anreise zu einem besonderen Erlebnis macht.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
In der Umgebung des Klosters gibt es weitere interessante Sehenswürdigkeiten, die sich für einen Tagesausflug eignen. Besonders erwähnenswert ist das benachbarte Kloster Haghpat, das ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und oft in Verbindung mit Sanahin besucht wird. Die Debed-Schlucht, in der beide Klöster liegen, bietet spektakuläre Aussichten und Möglichkeiten für Wanderungen. Zudem kann man in der Stadt Alaverdi die traditionelle armenische Gastfreundschaft erleben und regionale Spezialitäten probieren.
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