Das Kloster Norawank aus dem 13. Jahrhundert beeindruckt mit kunstvoller Architektur und seiner Lage inmitten roter Felsformationen. Es bietet faszinierende Einblicke in Armeniens Geschichte. Ein Besuch lohnt sich besonders wegen der spektakulären Landschaft.
Norawank – auf deutsch „das neue Kloster“ ist eines der bekanntesten Klöster in Armenien und ein wahres Juwel des Landes. Eingebettet in eine dramatische Landschaft aus roten Felsen und steilen Schluchten, fasziniert es nicht nur Geschichtsliebhaber, sondern auch Naturliebhaber. Schon bei der Ankunft wird man von der friedlichen Atmosphäre und der außergewöhnlichen Lage des Klosters in den Bann gezogen. Norawank ist der ideale Ort, um Armeniens reiche Geschichte und beeindruckende Architektur hautnah zu erleben.
Geschichte des Klosters Norawank
Die Geschichte von Norawank reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als das Kloster gegründet wurde. In den darauffolgenden Jahrhunderten entwickelte es sich zu einem bedeutenden religiösen und kulturellen Zentrum. Besonders im 13. und 14. Jahrhundert erlebte Norawank seine Blütezeit. Berühmte Architekten und Künstler, wie der talentierte Momik, hinterließen ihre Spuren. Momik, bekannt für seine feinen Steinmetzarbeiten, gestaltete die Kirche Surb Astvatsatsin und schuf damit ein Meisterwerk der armenischen Baukunst. Die kunstvollen Reliefs und Ornamente, die biblische Szenen darstellen, sind einzigartig und ziehen die Aufmerksamkeit jedes Besuchers auf sich.
Während seiner langen Geschichte musste das Kloster jedoch auch schwierige Zeiten durchleben. Es wurde mehrfach von Invasionen bedroht und erlitt Beschädigungen, doch dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten präsentiert es sich heute in beeindruckendem Zustand.
Highlights von Norawank
Das Herzstück von Norawank ist die wunderschöne zweistöckige Kirche Surb Astvatsatsin. Sie ist nicht nur architektonisch interessant, sondern bietet auch einen einzigartigen Zugang zum oberen Stockwerk – über eine außen angebrachte, schmale Steintreppe. Der Aufstieg mag etwas abenteuerlich wirken, doch die Aussicht von oben entschädigt für alle Mühen.
Neben der Hauptkirche gibt es in Norawank weitere kleinere Kapellen und Gebäuderuinen zu entdecken. Jede Ecke des Klosters birgt Details, die von der reichen Geschichte und dem handwerklichen Können der damaligen Zeit zeugen. Besonders eindrucksvoll sind die fein gearbeiteten Kreuze, die in die Wände eingemeißelt wurden.
Ein weiteres Highlight ist die ruhige Atmosphäre. Hier kann man leicht der Hektik des Alltags entfliehen und die friedliche Umgebung genießen. Die Kombination aus spiritueller Aura und beeindruckender Natur macht Norawank zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Traumhaft: Die Umgebung des Klosters
Die Umgebung von Norawank ist mindestens genauso faszinierend wie das Kloster selbst. Die Schlucht, durch die man auf dem Weg zum Kloster fährt, ist bekannt für ihre markanten roten Felsen. Besonders bei Sonnenuntergang erstrahlen die Felswände in einem warmen Rotton, was der Landschaft ein magisches Flair verleiht.
Auch für Wanderer bietet die Gegend zahlreiche Möglichkeiten. Man kann entlang der Schlucht spazieren und die beeindruckende Natur genießen. Mit etwas Glück entdeckt man seltene Tierarten wie Adler oder verschiedene Reptilien, die in dieser Region heimisch sind.
Die Stille und die Weite der Landschaft laden dazu ein, innezuhalten und die besondere Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Wer gerne fotografiert, findet hier zahlreiche Motive, von den steilen Felsen bis hin zu den historischen Gebäuden des Klosters.
Wie komme ich am besten nach Norawank?
Norawank liegt etwa 120 Kilometer südlich von der armenischen Hauptstadt Jerewan und ist mit dem Auto leicht zu erreichen. Die Fahrt dauert rund zwei Stunden und führt durch malerische Landschaften, darunter die bekannte Arpa-Schlucht. Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann sich einem organisierten Tagesausflug anschließen, die von Jerewan aus angeboten werden. Alternativ kann man auch ein Taxi mieten oder einen privaten Fahrer engagieren, was in Armenien recht erschwinglich ist.
Für abenteuerlustige Reisende gibt es die Möglichkeit, mit Minibussen (Marschrutkas) nach Areni zu fahren und von dort aus die restliche Strecke mit einem Taxi zurückzulegen. Egal, für welche Variante man sich entscheidet – der Weg nach Norawank ist ein Erlebnis für sich, und schon die Anreise bietet beeindruckende Ausblicke auf die armenische Landschaft.
Weitere Sehenswürdigkeiten und Reiseziele in der Umgebung
Norawank ist ein hervorragender Ausgangspunkt, um weitere interessante Orte in der Umgebung zu erkunden.
Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die Höhle von Areni, ein bedeutender archäologischer Fundort. Hier wurden uralte Artefakte entdeckt, darunter die ältesten bekannten Schuhe der Welt. Ein Besuch der Höhle bietet spannende Einblicke in die frühe Geschichte der Region.
Das nahegelegene Dorf Areni ist berühmt für seinen Wein. Wer gerne Wein probiert, sollte hier unbedingt einen Stopp einlegen und die lokalen Weine verkosten. Besonders der Areni Noir, eine lokale Rebsorte, ist sehr beliebt.
Ein weiteres Highlight in der Nähe ist das Kloster Tatev, das mit der längsten Seilbahn der Welt – den „Wings of Tatev“ – erreichbar ist. Die Fahrt mit der Seilbahn bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler.
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