Polarlichter in Island: Hier kann dein großer Traum wahr werden! Doch wie findest du die Nordlichter? Wann sind sie überhaupt zu sehen? Und wie kann man diesen Anblick auf einem Foto festhalten?
Polarlichter, Nordlichter oder Aurora Borealis: Die farbigen, tanzenden Streifen am Nachthimmel – einmalig schön und verzaubernd! Für viele Menschen ist das etwas, was sie einmal im Leben mit eigenen Augen gesehen haben wollen. Ein Problem hierbei: Polarlichter sind nur in wenigen Regionen der Welt überhaupt sichtbar. Faustregel: Je nördlicher man sich befindet, umso besser.
Ein beliebter Ort für die Polarlichtbeobachtung ist z.B. Island. Immer mehr Reisende kommen in den Wintermonaten hierher. Ihr Hauptreiseziel: Die Nordlichter – wie man die farbenfrohen Polarlichter auf der Nordhalbkugel auch nennt.
Für eine erfolgreiche „Polarlichtshow“ brauchst du vor allem jede Menge Glück. Aber auch ein paar Tipps können nicht schaden, um deine Chance zu erhöhen sie zu sehen!
Wie entstehen die Polarlichter?
Das Naturspektakel hat eine recht komplizierte wissenschaftliche Erklärung: Elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds aus der Magnetosphäre treffen auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in der Erdatmosphöre. Dadurch findet eine Ionisierung statt und das berühmte Leuchten kann entstehen.
Häää?? Du verstehst nur Bahnhof? Vielleicht hilft dieses Video Licht ins Dunkel zu bringen.
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In welchen Monaten kann man die Polarlichter in Island sehen?
Am besten eignen sich die Monate Oktober bis April für die Polarlichter-Reise nach Island. Zu dieser Zeit sind die Tage kurz und die Nächte lang, was ganz generell schon einmal die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie irgendwann am Himmel sichtbar werden.
Weit verbreitet ist übrigens die Annahme, dass die Kälte die Nordlichter begünstigt. Das ist aber Quatsch! Streng genommen ist es für dich sogar besser, wenn es etwas wärmer ist. So kannst du draußen geduldig warten, ohne dass du frierst.
Am wichtigsten für eine erfolgreiche Nordlicht-Sichtung ist aber dein Glück! Manche Island-Reisende bekamen sie direkt in ihrer ersten Nacht zu Gesicht, andere hatten so einen wolkigen Himmel, dass sie trotz 1 Woche Aufenthalt nie die Polarlichter sahen.
Zur Beruhigung ist aber zu sagen, dass nur wenige Island-Urlauber in den Wintermonaten ganz ohne Polarlichtkontakt wieder abreisen mussten. Auch wenn man sie manchmal auch nur ganz kurz noch aus dem Flugzeugfenster sehen kann.
Wo in Island kann ich am besten Nordlichter sehen?
Je dunkler die Nacht, desto heller leuchten die Polarlichter. Deshalb solltest du unbedingt andere Lichtquellen vermeiden!
Ein heller Mond kann die Aurora ebenso abflachen, wie störende künstliche Lichtquellen an deinem Beobachtungsposten. Diese städtischen Lichter – auch Lichtverschmutzung genannt – führen dazu, dass deine Augen sich schwieriger an die Dunkelheit gewöhnen können und du so vielleicht keine schwachen Nordlichter mehr erkennen bzw. von künstlichen Licht unterscheiden können.
Außerdem sollte der Himmel möglichst wolkenfrei sein. Auch Regen und Nebel stören die Aurora Borealis.
Auch wenn du so mitten in der Natur die besten Polarlichtgegebenheiten hast, musst du nicht immer unbedingt Reykjavik oder andere isländische Städte verlassen. Starke Polarlichter sind sogar dort zu sehen. Allerdings sind sie es mit Sicherheit nicht mehr ganz so hell und deutlich.
Übrigens: Falls es sich anbietet, probiere die Nordlichter im Norden Islands zu suchen. Hier wird es noch früher dunkel und deine Chancen steigen somit!
Kann man Polarlichter in Island vorhersagen?
Ein ganz klares NEIN! Allerdings gibt es viele Faktoren, die eine Sichtung der Aurora Borealis deutlich wahrscheinlicher machen.
Wie oben schon erwähnt, spielen Wetter und dein Ausgangspunkt eine entscheidende Rolle. Damit ist aber nur sichergestellt, dass die Nordlichter für dich sichtbar werden, wenn sie entstehen. Ob (und wann) sie entstehen ist liegt vor allem an einem Wert: Die Solaraktivität muss hoch genug sein!
Dieser Wert wird immer aktuell in die Aurora-Vorhersage eingerechnet, die du auf der offiziellen Seite der isländischen Meteorologen einsehen kannst. Auf einer Skala von 0 bis 9 wird die Wahrscheinlichkeit einer Aurora-Sichtung bewertet. Im Allgemeinen sagt man, dass ein Wert ab 4 schon extrem gute Vorraussetzungen für eine Sichtung verspricht. Wenn du dich an einem wirklich dunklen, wolkenfreien Ort aufhälst, kannst du mit etwas Geduld auch bei 2 Punkten schon etwas am Himmel tanzen sehen.
Lohnt es sich eine Tour zu buchen?
Verschiedene Anbieter werben im Internet und in Reykjavik mit „Northern Lights Tours“. Hierbei fährt man in erfolgsversprechenden Nächten raus in die Natur und erfahrene Guides zeigen dir die besten Spots für Polarlichter. Das ganze hat natürlich auch seinen Preis. Lohnt sich das überhaupt?
JEIN! Es hängt von deiner Vorraussetzung ab. Hast du zum Beispiel keinen Mietwagen, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als auf eine solche Tour zurückzugreifen. Mit dem eigenen Mietwagen hingegen bist du freier und kannst selber auf „Nordlichtjagd“ gehen.
Manche dieser Touren bieten zudem die Beobachtung der Aurora Borealis per Boot vom Wasser aus an. Das ist ein nochmal ein ganz besonderer Blick, den du so selber nicht realisieren können wirst.
Auch wenn (fast) alle Touranbieter deutlich darauf hinweisen, dass sie keine Garantie für Polarlichter geben können, wissen sie natürlich sehr gut, auf was alles zu achten ist. Sie werden alles mögliche probieren, damit auch du die Lichter sehen kannst. Nur ein zufriedener Kunde empfiehlt weiter!
Fazit: Es ist mit dem Mietwagen auch alles auf eigene Faust machbar. Wer sich aber nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen möchte und die benötigten Euros übrig hat, kann auch ruhig auf eine geführte Tour gehen. Bereuen werdet ihr es bestimmt nicht!
Halten die Polarlichter in Island, was die Fotos im Internet versprechen?
Wie vieles im Internet, entsprechen auch manche Nordlicht-Fotos nicht ganz der Realität. Fast taghell wird wohl kein Polarlicht leuchten – sei die Nacht auch noch so dunkel!
Allerdings benötigen deine Augen extrem viel Zeit in absoluter Dunkelheit, um die gesamte Leuchtkraft eines Polarlichts wahrnehmen zu können. Schon der kurz Blick auf das Display deines Handys macht alle Mühen wieder zunichte.
Die Kamera ist da deutlich lichtempfindlicher: Was für dich zunächst nur ein leicht-grünlicher Stich in einem wolkenähnlichen grauen Streifen am Himmel war, wird auf dem Kameradisplay schnell zum schillernden Farbenspiel.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Zunächst war ich von den so hochgelobten Polarlichtern etwas enttäuscht. Aber je länger ich sie beobachtete, wie sie in verschiedenen Farben leuchteten und am Himmel tanzten, umso mehr wurde ich von diesem Anblick erfasst und berührt.
Wie fotografiere ich Polarlichter?
So schön und einmalig es auch ist die Polarlichter mit eigenen Augen zu sehen und den eigenen Sinnen zu erleben – wie soll man den Daheimgebliebenen von diesem Once-in-a-lifetime-Erlebnis berichten? Richtig! Ein Foto muss her!
Doch wie gelingt dir eine vorzeigbare Nordlichter-Aufnahme?
Mit dem Smartphone wird dir wohl nur in wenigen Fällen – und bei sehr starken Lichtern – eine gute Aufnahme gelingen. Ansonsten benötigst du eine lichtstarke Kamera. Der ISO-Wert gibt hierbei die Lichtempfindlichkeit wieder. Je höher dieser Wert ist, umso mehr Licht nimmt die Kamera auf. An und für sich kann dieser Wert ruhig sehr hoch sein. Jedoch erhöht sich auch das Risiko für störende Flecken in dunklen Bereichen deines Fotos. Diesen negativen Beieffekt nennt man Bildrauschen.
Besser ist da ein mittlerer ISO-Wert. Ich würde dir etwas zwischen ISO 400 und 1200 empfehlen, je nach Stärke der Polarlichter. Sollte dein Foto trotz hoher Lichtempfindlichkeit sehr dunkel bleiben, kannst du auch die Belichtungszeit anpassen. Die meisten Kompaktkameras bieten dies inzwischen an. Teurere Spiegelreflexkameras sowieso. Hier gilt es auszuprobieren.
Eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden bis zu mehreren Minuten kann die Wirkung eines Fotos enorm beeinflussen. Dazu muss man auch den passenden ISO-Wert abpassen. Wer nicht gerade ein Foto-Profi ist – so wie ich – wird eine zeitlang herumprobieren müssen, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Übrigens: Niemand kann die Kamera für mehrere Sekunden bewegungslos in der Luft halten. Ein Stativ gehört zur Pflicht-Ausstattung für die Polarlicht-Fotosession dazu!
Und nicht verzweifeln, wenn am Anfang nur ein Farbenmatsch oder ein unterbelichtetes Foto entsteht. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Einfach weiter dran bleiben und probieren.
Polarlichter in Island: Die Reise wert!
Island eignet sich wie nur wenige Länder weltweit perfekt für Nordlicht-Fans. Mit ein bißchen Geduld und Glück wirst du dieses einmalige Naturphänomen bald auch mit eigenen Augen sehen können.
Eine Reise, die die Vorbereitungen und Kosten definitiv wert ist – und nicht nur, um später zuhause angeben zu können 😉
Polarlichter zu sehen, ist seit Kindheitstagen mein Traum! <3
Am liebsten würde ich sie in Finnisch Lappland sehen, wobei ich Island auch unbedingt besuchen möchte.
Danke für die ganzen nützlichen Tipps und Hinweise, auf was man achten sollte, beim Fotografieren.
<3
Michelle
Hallo Michelle
Ja, stimmt. In Finnland ist es bestimmt auch ein Traum. Ich war sogar während der Polarlicht-Zeit mal dort, aber leider haben sie sich nicht blicken lassen. Gehört auch immer eine gute Portion Glück dazu 😉
Diese Touren per Boot habe ich ehrlich gesagt noch nie wirklich verstanden. Mal abgesehen davon, dass es auf so einem Kahn ja viel zu frisch/kalt ist, wird dabei aufgrund der Bewegung nicht ein vernünftiges Foto entstehen. Und eigentlich ist es ja genau DAS, was man als Ersttäter mit nach Hause nehmen möchte.
Polarlichter sind jedenfalls unvergesslich und fast schon so etwas wie eine Art „Sucht“. Ich hab sie jetzt mehrmals auf Island und den Lofoten gesehen und kann nicht genug davon bekommen 🙂
Hallo Andreas
Da hast du recht. Dort ein vernünftiges Foto aufzunehmen, fände ich auch sehr schwierig. Aber viele wollen bestimmt die Nordlichter auch nur mal selber sehen und brauchen kein Foto davon ;-). Ansonsten gebe ich dir absolut recht.
Moin,
danke für Deine Inspiration. Die Nordlichter einmal zu sehen, steht auch noch ganz oben auf meiner Bucket-Liste. Und Island generell muss sehr toll sein.
Beste Grüße
Tobias
Hallo Tobias
Island ist der Waaaahnsinn. Selten ein Land besucht, wo mich quasi jede Ecke aufs neue begeistert hat :-).
Von den Polarlichtern träumen meine Tochter und ich schon lange! Irgendwann schaffen wir es hoffentlich nach Island und sehen welche. Danke für die Tipps!
Liebe Grüße von Sanne
Hallo Sanne
Ich drücke euch ganz fest die Daumen – die Nordlichter muss man einfach gesehen haben!