Für viele Albaner ist die Kleinstadt Lezha ein wichtiger Ort: Hier befand sich einst das ehemalige Grab des albanischen Volkshelden Skanderbeg. Heute ist eine ehemalige Kirche dessen Erinnerungsort geworden.
Eigentlich ist die Kleinstadt Lezha (albanisch auch: Lezhë) mit ihren gerade mal 15.000 Einwohnern kein wirkliches Muss auf einer Albanien-Reise. Wer sich aber für die Geschichte des Landes interessiert, sollte hier unbedingt einen Zwischenstopp einplanen. An diesem geschichtsträchtigen Ort wurde einst die albanische Liga gegründet und die Gebeine des Volkshelden Skanderbeg beerdigt.
Geschichte von Lezha
Eine große Bedeutung für das heutige Albanien hatte die Liga von Lezha, die auch als Albanische Liga bezeichnet wird. Sie wurde an 2. März 1444 einberufen und sollte mit venzianischer Finanzierung die albanischen und montenegrinischen Stammesführer auf den Kampf gegen die Osmanen vorbereiten.
Ihr Sprecher war ein gewisser Georg Kastriota, besser bekannt als Skanderbeg. Dieser Mann ist bis heute ein großer Volksheld in Albanien. Seine Festung in Kruja konnte er bis zu seinem Tode erfolgreich gegen die einfallenden Osmanen verteidigen. Noch heute erinnern viele Plätze und Statuen im ganzen Land an seine Verdienste. In der Bevölkerung gilt er auch heute noch als großer Nationalheld.
Das zweite Treffen der albanischen Liga fand jedoch ohne ihn statt. Am 17. Januar starb Skanderbeg und wurde in der Stadtkirche von Lezha beerdigt.
Sehenswürdigkeiten in Lezha
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Mehr InformationenSkanderbeg Memorial
Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Lezha ist unumstritten die Skanderbeg-Gedenkstätte. Diese liegt in einem Park im Mittelpunkt der Stadt. Skanderbegs Gebeine sind hier aber nicht mehr zu finden. Nachdem die Osmanen das Land eroberten plünderten sie das Grab mit den Überresten des Widerstandskämpfers und trugen sie angeblich als Glücksbringer bei sich. Auch wenn Skanderbeg ihr Feind war, verehrten sie seine Stärke und Willenskraft.
Im Mittelpunkt der Anlage stehen die Ruinen der ehemaligen Nikolaus-Kirche. Im Inneren findet man Nachbildungen von Skanderbegs Helm und Schwert. Die Originale kann man übrigens im Kunsthistorischen Museum in Wien ansehen.
Entlang der Wände sind 25 Wappen angebracht. Jedes zeigt ein Bild einer bedeutenen Schlacht, die Skanderbeg mit seinem Heer gegen die Osmanen für sich entscheiden konnte. Am Ende des Memorials steht eine Büste von ihm. Ein großes Mosaik zeigt die albanische Flagge.
Die Gedenkstätte kann jeden Tag von 8 bis 16 Uhr besucht werden und kostet 100 Lek Eintritt. Außerhalb der Öffnungszeiten ist die Gedenkstätte, die eine Komposition aus Kirchenruine und halb offenem Dach ist, verschlossen. Der Außenbereich kann aber kostenlos besichtigt werden. Hier findet man die ersten Ausgrabungen, die wohl aus dem 4. Jahrhundert stammen sollen. Für die Zukunft ist ein Archäologiepark rund um diesen Ort geplant.
Festung von Lezha
Oberhalb von Lezha und der Gedenkstätte liegt die Festung von Lezha (Kalaja e Lezhes). Man erreicht sie nach einem steilen Anstieg – entweder zu Fuß oder auch mit dem Auto. Die Wehrmauern stammen noch aus Zeiten der Antike. Es war aber Sultan Süleyman I. im 16. Jahrhundert, der die Festung weiter ausbauen ließ und sie somit enorm vergrößerte.
Leider ist von der Festung in Lezha nur noch wenig erhalten geblieben. Im Inneren sind nur noch ein paar Mauern und Gebäudeteile sichtbar. Die Außenmauern sind aber nach wie vor in einem guten Zustand. Es finden immer noch Ausgrabungen auf dem Areal statt und es wurde somit noch nicht alles freigelegt.
Vom Festungsberg aus hat man aber eine unglaubliche Aussicht. Man kann bis zum Meer schauen, sieht Lezha und die Ufer des Flusses Drin und kann in der Ferne auch das Naturreservat Kune-Vain erkennen.
Naturreservat Kune-Vain
Das Naturschutzgebiet Kune-Vain liegt südwestlich von Lezha. Hier am Meeresufer hat sich eine natürliche Lagune gebildet, in der heute 150 verschiedene Vogelarten und 17.000 Vögel leben.
Zwischen den pulsierenden Strandabschnitten und dem Stadtkern, kann man hier auf einem Wanderweg die pure albanische Küstennatur erleben.
Der Strand von Shëngjini
Obwohl der Name Shëngjini chinesisch klingen mag, ist es einfach die albanische Übersetzung für „St. Johann“. Diese kleine Hafenstadt liegt direkt am Stadtrand von Lezha und hat heute nur noch eine touristische Bedeutung.
Entlang der flachen Küste erstreckt der lange Strand Plazhi i Shengjini mit etlichen Hotels, Pensionen und Restaurants. Außerhalb der Sommersaison ist in dieser künstlich geschaffenen Urlaubswelt nichts los. Während der Sommermonate zieht es aber viele Albaner hier ans Meer, zumal die Fahrt aus der Hautpstadt Tirana nicht lange dauert.
Wissenswertes für deinen Besuch in Lezha
Bist du neugierig geworden? Mit diesen abschließenden Tipps wird deine Reise nach Lezha bestimmt ein unvergessliches Erlebnis werden.
Wie komme ich am besten nach Lezha?
Lezha liegt auf halben Weg zwischen Tirana im Süden und Shkodra im Norden Albaniens. Vom Flughafen der albanischen Hauptstadt benötigst du gut 1 Stunde mit dem Auto.
Wenn du kein eigenes Auto hast, gibt es auch mehrere Busverbindungen zwischen Lezha, Shkodra und Tirana.
Wie lange sollte ich in Lezha bleiben?
Lezha hat nicht viele Sehenswürdigkeiten, ist aber ein guter Zwischenstopp auf deiner Reise ins nördliche Albanien. Dank vieler Hotels und Pensionen, sowie Strandlage und einer wunderschönen Lagune, kannst du auch etwas mehr Zeit einplanen und ein paar entspannte Tage hier verbringen.
Welche weiteren empfehlenswerten Reiseziele gibt es in der Umgebung?
Wie bereits erwähnt solltest du Tirana und Shkodra auf keinen Fall verpassen. Auch ein Ausflug nach Kruja zur ehemaligen Festung Skanderbegs ist von Lezha aus möglich und erweitert so deine Reiseerfahrung, wenn du dich für die albanische Geschichte interessierst.
Scheint tatsächlich ein interessanter Ort zu sein. Albanien wird mir immer sympathischer. Muss ich mal vormerken. LG
Ja, auch wenn es nicht auf der Standard-Albanien-Route liegt, lohnt sich der Zwischenstopp. Ist ja auch nicht weit weg von Shkodra.