Ein altes Salzbergwerk im rumänischen Turda wurde zum Erlebnispark umfunktioniert. Tief unter der Erde hat sogar ein Riesenrad seinen Platz gefunden. Der Museumscharakter kommt dabei aber nicht zu kurz.
Von einem Riesenrad aus kann man normalerweise weit in die Landschaft schauen. Bei diesem Riesenrad im transilvanischen Turda, stellt sich die Lage allerdings etwas anders da. Es liegt komplett unter der Erde, besser gesagt in einem riesigen Stollen eines ehemaligen Salzbergwerks.
Das Salzbergwerk in Turda ist weltweit einmalig
Die Salina Turda liegt in der gleichnamigen Stadt im Nordwesten von Rumänien. Das Bergwerk ist eines der ältesten für die Gewinnung des „weißen Golds“ in der Region. Es gibt Aufzeichnungen wonach bereits zu Zeiten der Römer hier (und in der Umgebung) massenweise Salz gewonnen wurde. Wie sich die Zeiten und Herrscher auch änderten, der Abbau blieb stets bestehen. Erst 1932 kam er in Turda komplett zum Erliegen. Während des des 2. Weltkriegs wurden die riesigen Stollen als Luftschutzbunker genutzt, Anfang der 1990er Jahre dienten sie als Lagerraum für Käse. Erst anschließend bemühte man sich das Bergwerk für den Tourismus umzubauen.
Heute ist das Bergwerk eine spannende und weltweit einzigartige Touristenattraktion geworden. Die riesigen Stollen, die teilweise eine Höhe von bis zu 120m erreichen, bieten genug Platz um hier einen kleinen Vergnüngungspark unterbringen zu können. Neben dem wohl tiefsten Kinderspielplatz Rumäniens, kann man u.a. auch Billard und Minigolf spielen. In einem Stollen ist sogar ein kleiner Salzsee entstanden, der heute mit einem Paddelboot erkundet werden kann. Das beeindruckendste Highlight ist aber mit Sicherheit das große Riesenrad im Rudolfstollen, das jeden Besucher, wenn er es zum ersten Mal mit eigenen Augen sieht, schwer beeindruckt.
Turda: Unter Tage wird es kalt!
Wer das Salzbergwerk in Turda besuchen möchte, sollte sich warm anziehen. Hier unter Tage herrschen konstante 10-12 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit – ganz egal ob es draußen Sommer ist, in denen schwül-warme Temperaturen herrschen oder ein verschneiter, eisiger Winter.
Hier unten tropft das Salz immer noch von den Wänden und man spürt es auf der Zunge. Um die Luft hier nicht zu verschmutzen, ist Essen auch absolut tabu. Für die Gesundheit wird dem Mineral übrigens eine heilende Wirkung nachgesagt. Deshalb verschlägt es auch viele nach Turda, die davon profitieren wollen. Im Inneren des Salzbergwerks gibt es dafür sogar extra Ruheräume mit Liegen.
Es gibt 2 offizielle Wege, die in das Bergwerk führen: Der alte Eingang liegt sehr nach am Stadtzentrum von Turda, bietet jedoch nur wenige Parkplätze und ist auch ansonsten eher unauffällig. Der erst vor ein paar Jahren errichtete neue Haupteingang, hat einen großen Parkplatz und eine mit viel Glas errichtete Eingangshalle.
Je nach Eingang müsst ihr etwas laufen, um zu den großen Stollen mit den Namen Josif, Teresia und Anton zu gelangen. Vom Haupteingang startet die Reise ins Innere von Transilvanien mit einer 107-Stufen-Treppe, die einen Höhenunterschied von 15m ermöglicht. Vom alten Eingang geht es ganz ohne Stufen durch die Francz-Josef-Galerie auf 1km Länge langsam bergab. Per Aufzug (oder sehr vielen weiteren Treppenstufen) werden die Besucher dann in den Rudolf-Stollen – den tiefsten im ganzen Bergwerk – gebracht.
Szenerie wie nach einer UFO-Landung
Die Wände im Salzbergwerk Turda sind tiefschwarz. Das Salz hat sich verfestigt und hängt wie Stalagkiten von der Decke. Kalt-weiße Lampen spenden ausreichend Beleuchtung . Und dann erscheint auf einmal das 20m hohe Riesenrad in der Tiefe, gebaut mit viel Stahl und gläsernen Kabinen.
Die erste Assoziationen gehen in Richtung UFO-Landung und Zukunftswelt. Obwohl dieser Ort so alt ist, wirkt hier alles hochmodern, zeitgleich aber auch kühl und kalt. Nicht nur für Foto-Fans ist dies ein äußerst spannendes Setting, bei dem sich das rumänische Transilvanien noch einmal von einer ganz anderen Seite zeigen kann.
Salzbergwerk Turda: Erlebnispark und Schaubergwerk
Obwohl das Bergwerk in Turda größtenteils mit seinem Vergnügungsteil die Besucher anlockt, kommt der Museumscharakter nicht so kurz. In zahlreichen Räumen kannst du mehr über die historische Salzgewinnung lernen und welche Gerätschaften im Laufe der Jahrhunderte dafür benutzt wurden.
Überhaupt sind die meisten Attraktionen wie das Riesenrad, die Bootsfahrt oder das Minigolf nicht in dem regulären Eintrittspreis von rund 7€ pro Erwachsenen inkludiert, sondern kosten extra. Das bedeutetet zusätzliche Kosten, die sich aber durchaus lohnen: Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit sich tief unter der Erde wie auf einem Rummelplatz zu fühlen?
Mal was anderes beim Transilvanien-Urlaub
Das Salzbergwerk Turda liegt ziemlich genau zwischen den zwei Städten Cluj und Târgu Mureș. Die Anfahrt sollte nicht länger als 1,5 Stunden dauern.
Das ganze Jahr über und jeden Tag kannst du das Bergwerk besichtigen. In den Sommermonaten ist aber immer viel los und die Warterei an den Attraktionen und den Fahrstühlen kann dann schon mal etwas Zeit kosten.
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Seit zwei Jahren liegt die Rumänienreise fertig im Schub. Musste aber wegen der bekannten Lage immer wieder verschoben werden. In ihr ist das Salzbergwerk ganz dick angemalt. Ich habe schon so viele tolle Fotos und Berichte gelesen.