Wadi Rum in Jordanien: Die besten Tipps und Sehenswürdigkeiten

Jordanien

Durch Wasser und Wind entstand im Süden Jordaniens über Millionen von Jahren eine der eindrucksvollsten Wüsten der Welt: Wadi Rum. Den Ort, wo einst nur Beduinen und Nomaden lebten, entdecken immer mehr Reisende für sich. Damit dein Besuch perfekt wird, solltest du ein paar Tipps beherzigen und bestimme Sehenswürdigkeiten nicht auslassen.


Das Wadi Rum ist die größte Wüste in Jordanien. Hier bestimmen Felswände aus Sandstein und Granit das Bild eines riesiges Gebiets, wo Vegetation und Tierwelt wenig Chancen zum Überleben haben. Man sagt, dass die Landschaft hier der Oberfläche auf dem Mars am nähesten kommt.

Sonnenuntergang im Wadi Rum in Jordanien
Sonnenuntergang im Wadi Rum in Jordanien

Was ist das Wadi Rum und wo liegt es?

Als Wadi bezeichnet man einen ausgetrockneten Flußlauf in den Wüstengebieten Vorderasiens. Mit einem Schutzgebiet von mehr als 70.000 Hektar ist es die größte Wüste in Jordanien und wurde 2011 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Wadi Rum liegt östlich von Aqaba und südlich von Ma’an auf einer Höhe von 800m und ist eine wichtige Sehenswürdigkeit in Jordanien. Die höchste Erhebung ist der Fels Jebel Um Adaami mit 1832m Höhe.

Wandmalereien im Wadi Rum
Die Wandmalereien an manchen der Felsen im Wadi Rum sind mehrere 1000 Jahre alt. Dank der trockenen Umgebung sind sie heute noch deutlich zu erkennen.

Das Wadi Rum ist seit prähistorischen Zeiten von vielen Kulturen bevölkert worden. Sie hinterließen ihre Spuren in Form von Felszeichnungen, von denen auch heute noch viele erhalten sind. Manche dieser Zeichnungen sind bis zu 4000 Jahre alt.

Lawrence von Arabien machte das Wadi Rum weltberühmt

Das Wadi Rum wurde durch den Roman „Die sieben Säulen der Weisheit“ des britischen Offiziers Thomas Edward Lawrence weltbekannt. Während der arabischen Revolte (1917 bis 1918) war er hier stationiert und schrieb dieses autobiografische Werk über seine Kriegserlebnisse. Seine Geschichte wurde später im Film „Lawrence von Arabien“ auch verfilmt – natürlich an den Originalschauplätzen. Insgesamt 7 Oscars gewann der Film damals.

In seinen Tagebüchern beschrieb Lawrence die Wüste als „weitläufig, einsam und gottähnlich“. Und spätestens wenn man hier einen Sonnenuntergang erlebt und das Farbspiel der roten Felsen sieht, wird einem klar, was er damit gemeint haben könnte.

Sanddünen des Wadi Rums
Neben imposanten Felsen und Gestein, sind im Wadi Rum auch mehrere Sanddünen über die Jahrhunderte entstanden. Heute rutschen Touristen gerne auf Snowboards hinunter.

Außerdem wurde der Hollywood-Blockbuster „Der Marsianer“ mit Matt Damon im Jahr 2015 hier gedreht. Die Landschaft und Begebenheit im Wadi Rum sollen nämlich der Oberfläche vom Planeten Mars am ehesten entsprechen. Und tatsächlich erinnern skurille Felsformationen an eine Kraterlandschaft anderer Welten. Nicht umsonst nennt man in Jordanien die Gegend hier auch „Das Tal des Mondes“.

Die Beduinen leben in und mit der Wüste

Im angrenzenden gleichnamigen Dorf Wadi Rum, leben mehrere hundert Beduinen. Sie leben nicht nur mitten in der Wüste sondern verdienen sich häufig ihr Geld, indem sie Touristen die Schönheit „ihres“ Wadis per Jeep, Kamel oder auch zu Fuß zeigen. Durch die Wüste gibt es nämlich weder Wege noch Straßen. Die Gefahr sich auf eigene Faust zu verlaufen, ist daher sehr groß.

Traditionelles Bedouinenssen
Beim traditionellen Bedouinen Essen wird in einem ausgehöhlten Erdloch gekocht.

Die geführten Aktivitäten für Reisende sind die Haupteinahmequelle der Beduinen in einem der wichtigsten touristichen Ziele in Jordanien. Beliebt ist hier auch das Übernachten im Zelt unter dem Sternenhimmel und das Wandern und Bergsteigen in den massiven Felsformationen. Doch genießen auch viele Reisende die Stille, je weiter man in die Wüste hineinläuft.

Tier- und Pflanzenwelt im Wadi Rum

In den unteren, wasserundurchlässigen Granit der Felsspalten, kann sich trotz des seltenen Niederschlags auch in der Wüste Wasser sammeln. Diese Begebenheit ist Voraussetzung für das Entstehen weniger widerstandsfähiger Pflanzen. Besonders häufig sieht man den Weihrauchstrauch.

An Tieren gibt es Wölfe, Hyänen und neuerdings kehren auch die Oryx Antilopen ins Wadi Rum zurück. Wenn abends die Sonne untergeht, streifen häufig auch Wildhunde um die Zeltdörfer der Beduinen und ihrer Gäste.

Bedouine auf Kamel
Bedouine auf Kamel

Die besten Sehenswürdigkeiten im Wadi Rum

Die Jahrtausende haben im Wadi Rum die verrücktesten Felsformationen, Schluchten und Sanddünen hervorgebracht. Außerdem hat auch Lawrence von Arabien die Gegend mit historischen Fußspuren hinterlassen. Bei einem Besuch des Wadis gibt es also besondere Highlights, die man nicht auslassen sollte.

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Lawrence’s Spring

Lawrence Spring im Wadi Rum ist eine natürliche Quelle in der beeindruckenden Wüstenlandschaft Jordaniens. Benannt nach T.E. Lawrence, dem britischen Offizier und Schriftsteller, der während des Ersten Weltkriegs in der Region aktiv war, ist die Quelle von historischer Bedeutung und umgeben von atemberaubenden Felsformationen.

Lawrence’s House

Lawrence's House im Wadi Rum
Lawrence’s House im Wadi Rum

In der recht unscheinbaren Ruine soll sich T. E. Lawrence um 1917 tatsächlich zeitweise aufgehalten haben. Auf manchen der verwendeten Steine, findet man noch alte Inschriften.

Um Frouth Rock Arch

Jabal Umm Fruth Wadi Rum
Die Felsbrücke „Jabal Umm Fruth“ ist nur eine der vielen skurillen Felsformationen und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Wadi Rum.

Die Um Frouth Rock Arch im Wadi Rum ist eine eindrucksvolle natürliche Felsbrücke, die sich majestätisch über die Wüstenlandschaft erstreckt. Viele Reisende suchen hier den Nervenkitzel und das perfekte Urlaubsfoto, indem sie die jahrtausende alte, natürlich Brücke überqueren.

Burdah Rock Bridge

Burdah Rock Bridge
Foto: Federico Moroni via Flickr / CC BY-NC 2.0 Deed

Eine weitere sehenswerte Felsbrücke ist die Burdah Rock Bridge, die der Um Frouth Rock Arch zwar ähnlich sieht, aber seltener besucht wird.

Dschabal Ram

Am Rande des Wadi Rums steht der Berg Dschabal Ram. Er wird auch als höchster Berg Jordaniens bezeichnet. Am Fuße des Berges befindet sich die Ruine eines Tempels aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Khazali Canyon

Khazali Canyon im Wadi Rum
Khazali Canyon im Wadi Rum

Der Khazali Canyon im Wadi Rum ist eine faszinierende Schlucht, die von hohen Sandsteinwänden umgeben ist und eine reiche Geschichte birgt. Bekannt für seine prähistorischen Zeichnungen in den Felswänden, bietet der Canyon dir einen Einblick in die jahrtausendealte Geschichte der Region – und das darüberhinaus auch noch in einer beeindruckenden natürlichen Kulisse. Vorsicht: Je nach Jahreszeit kann sich hier viel Wasser angesammelt haben, weswegen man das richtige Schuhwerk dabei haben sollte!


Reisetipps für deinen Besuch im Wadi Rum

Das Wadi Rum gehört zu den touristischen Highlights Jordaniens und darf auf einer Rundreise auf keinen Fall fehlen. Diese Tipps sorgen dafür, dass dein Besuch einzigartig und unvergesslich wird.

1. Wie erreiche ich das Wadi Rum?

Am besten verbringst du die Nacht zuvor in der Stadt Aqaba. Sie liegt am roten Meer, verfügt über schöne Strände und jeder Menge Unterkunftsmöglichkeiten. Von hier aus sind es nur 30 Minuten bis zum Wadi Rum Nationalpark. Somit kannst du den Tag in vollen Zügen genießen.

2. Plane und buche deine Tour vorab

Wer ohne Plan einfach ins Wadi Rum fährt, zahlt den Eintritt in den Nationalpark und wird am Rande der Wüste bereits von zahlreichen Tourguides umworben. Manche bieten einen Kamelritt an, andere wollen dir die Wüste mit Jeep oder Quad zeigen. Zum einen sind die Preise vor Ort manchmal recht hoch und verlangen Verhandlungsgeschick. Zum anderen fahren viele diese Anbieter nur ein kleines Stück in die Wüste und du siehst somit vieles nicht.

Touristencamp im Wadi Rum
Touristencamp im Wadi Rum

Daher empfehle ich dir, vorab eine Tour zu buchen. Besonders empfehlenswert ist es, auch die Nacht im Wadi Rum zu verbringen. Bei vielen Anbietern schläfst du in Zelten und wirst traditionell bekocht. Eine lange Jeep-Safari zu den Highlights, wie auch ein ein unterhaltsamer Kamelritt sind oft Teil dieser Komplettpakete und der Preis ist einfach transparenter und planbarer. Außerdem hast du so die Sicherheit wirklich zu wissen, was du an deinen 1-2 Tage im Wadi Rum machen wirst.

Tipp: Je tiefer das Camp des jeweiligen Anbieters im Wadi Rum liegt, umso mehr kannst du die Atmosphäre ohne Touristenmassen erleben.

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3. Erkunde das Wadi Rum niemals auf eigene Faust

Auch wenn es verlockend sein mag: Fahre oder laufe nie alleine durch das Wadi Rum, sondern habe stets einen ortskundigen Guide dabei. Zu einem kannst du dich in der jordanischen Wüste komplett verirren und zum anderen befindest du dich im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien. Auch wenn du nirgendwo sichtbare Grenzen siehst, kontrolliert die saudische Armee auch dort und reagiert auf einen illegalen Grenzübertritt äußerst drastisch.

Jeeptour durchs Wadi Rum
Die bequemste Art das Wadi Rum zu erkunden ist wohl mit dem Jeep.

4. Denk an die richtige Ausrüstung

Festes Schuhwerk kann von Vorteil sein. Wenn du die Sanddünen besteigen willst, sind jedoch auch leichtere Turnschuhe die bessere Wahl. Grundsätzlich solltest du immer genug Wasser mitnehmen. Besonders im Sommer können die Temperaturen hier in die Extreme gehen und selbst im Winter wirst du durch die trockene, staubige Luft viel Durst bekommen.

5. Vorsicht vor falschen Ticketverkäufern

Um den Nationalpark zu betreten, musst du ein Ticket kaufen. Dieses bekommst du am Eingang des Wadi Rums. Aber vorsicht: Hier versuchen Betrüger die wertlose Tickets fernab der offiziellen Schalter anzudrehen. In meinem Fall, besetzte sogar ein Betrüger den zweiten Verkaufsschalter und gab mir für mein Geld einen wertlosen Flyer anstatt des richtigen Tickets. Hier ist unbedingt deine Aufmerksamkeit gefordert.

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5 Kommentare

  1. Wir (beide über 60, aber noch gut drauf) würden gern eine mehrstündig Tour im Wadi Rum unternehmen. Ich habe da aber mal eine ganz einfache Frage: Wie sieht es unterwegs mit Toiletten aus?
    Die gleiche Frage bewegt mich auch zu Petra!?

    • Hallo Sigritta
      Erstmal: Gute Entscheidung! Auch mit 60 sind diese beiden Reiseziele machbar und echt eindrucksvoll.
      Zu der Toilettenfrage: In Petra wirst du eigentlich immer wieder kleinere (einfach) Toiletten finden. Über das ganze Areal haben sich ja auch Restaurants angesiedelt. In Wadi Rum wird es in der Tat schwieriger. Aber da ihr dort sowieso mit einem Tourguide unterwegs sein werdet, kann er euch bestimmt weiterhelfen. Es gibt ja mehrere Übernachtungsmöglichkeiten im Wadi und die haben immer Toiletten.

  2. Wir reisen in etwa einer Woche nach Jordanien. Kannst du einen bestimmten Tourenanbieter / Guide für Wadi Rum empfehlen? Und was sind die Must-Sees (reicht eine Nacht? Lieber gleich zwei?)? Sooo viele Fragen 😅. Liebe Grüße Jenni

    • Hallo Jenni

      Wir waren mit „Wadi Rum Zain Tours“ unterwegs und wirklich sehr zufrieden. Sie waren zuverlässig, wir haben viel gesehen und deren Camp liegt schön weit im Wadi drin. Das Essen war auch toll!

      Eine Nacht hat uns gereicht. An einem Tag mit dem Jeep durchs Wadi, am anderen noch ein bisschen mit dem Kamel. Aber wenn ihr 2 Tage habt, ist das bestimmt auch nicht verkehrt und entspannter.

      Ich würde mich aber auf jeden Fall vorher schlau machen und was buchen. Vor Ort wird viel „Schindluder“ betrieben 😀

      Wir mussten damals auch nochmal zurück zur Kasse, weil uns dort ein falscher Verkäufter statt wirklichen Eintrittkarten Flyer verkauft hatte…

      Ansonsten schon mal viel Spaß: Die Reise lohnt sich!

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