Die Felsen am Giants Causeway fallen durch ihre ungewöhnliche Form ins Auge. Das Naturphänomen an der nordirischen Küste soll – glaubt man der Sage – nach einem Kampf zweier Riesen entstanden sein.
Die See an der nordirischen Küste ist windig und tobend. An den meisten Stellen der Insel reichen die grün bewachsenen Felsen bis an die Meeresküste heran. An einer Stelle aber, dem Giants Causeway, gibt es eine große Fläche die aus mehr eckigen Steinsäulen besteht. Sie wirken fast als wären sie von Hand gemeißelt worden.
An der nördlichen Küste des Countys Antrim in Nordirland findet man rund 40.000 dieser fünf- bis acht-eckigen Steinsäulen. Das ganze wirkt schon fast ein bißchen surreal. Fast perfekt geformt reiht sich hier eine Säule an die andere. Auf den ersten Blick wirkt die Szenerie fast wie ein Puzzlespiel.
Duell zweier Riesen am Giants Causeway
Als wäre dieser einmalige Anblick nicht schon spannend genug, wird dem Besucher auch noch die passende Geschichte zu diesem Ort präsentiert. Wie es der Name bereits vermuten läßt: Einer irischen Legende nach, soll der Giants Causeway nämlich durch zwei Riesen entstanden sein.
Seit Jahrhunderten überliefert, wird folgendes berichtet: Der irische Riese Fionn mac Cumhaill hatte einst ein großes Problem mit seinem Nachbarn auf der anderen Seite des Meeres. Der schottische Riese Benandonner berdohte nämlich Irland. Dies musste verhindert werden – und wie kann man so etwas besser regeln als bei einem Duell „Mann-gegen-Mann“? In seiner Wut rieß Fionn Stücke der Küste von Atrium heraus, warf sie ins Meer und baute sich daraus eine Brücke. Sein Plan: Dem aggressiven Schotten eine Lektion zu erteilen!
Die Sache ging jedoch mächtig in die Hose: Benanndonner war einfach zu groß und stark. Fionn nimmt die Beine in die Hand und flüchtet zurück nach Irland. Nur durch eine List kann jetzt noch das eigene Land gerettet werden: Fionns schlaue Fraue behauptet, dass Fionn „nur“ ein Baby sei. „Wie groß muss dann erst der Vater sein?“, dachte sich Benandonner und beschloß kurzerhand Irland in Zukunft in Ruhe zu lassen.
Außer viel Getöse und Geprahle ist also nichts passiert. Zurückbleibt lediglich eine Straße der Riesen – der Giants Causeway.
Der Giants Causeway läßt sich auch wissenschaftlich erklären
Die Legende klingt zu verrückt um wahr zu sein? Kein Problem!
Auch wenn die Leute an der nordirischen Küste natürlich steif und fest behaupten, dass sich der Riesenkampf genau so zugetragen haben soll, hat natürlich auch die Wissenschaft eine nüchterne Erklärung. Die Experten führen die Entstehung der skurillen Basaltsäulen auf Millionen von Jahre erhärtetes Lava zurück. Die 40.000 Basaltsäulen sind wahrscheinlich schon vor 60 Millionen Jahren entstanden. Ein episches Alter für diesen epischen Ort.
Wenig überraschend: Bereits 1986 landete der Giants Causeway auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Neben der atemberaubenden Schönheit ist auch irgendwie ein Tor zur tiefsten Vergangenheit unserer Erde.
Übrigens: Das Welterbe wird vom National Trust verwaltet und gepflegt. Die Parkplätze an der Anlage sind kostenpflichtig, ebenso der Eintritt für das Besucherzentrum. Wer auf beides verzichten kann, braucht aber nichts zu bezahlen. Der Besuch des Giants Causeway ist kostenlos!
Auf der schottischen Seite der Riesenstraße gibt es ähnliche Felsen – aber die Iren haben hier – wie schon in der Sage – die „Schlacht“ einfach für sich entscheiden können.
Riesen oder Lava? Man muss selber entscheiden!
Was du auch immer glauben willst, eine Sache ist sicher: Der Giants Causeway ist ein hübscher Anblick. Daher verwundert es auch nicht, dass Jahr für Jahr unzählige Touristen hier her kommen, um diesen Ort einmal mit eigenen Augen zu sehen und etliche Fotos zu knippsen.
Wir glauben ja nicht an Riesen und würden die wissenschaftliche Erklärung vorziehen. Aber wer will an so einem verblüffenden Ort schon an solche langweiligen Fakten glauben?
Wissenswertes für deinen Besuch am Giants Causeway
Schon ein besonderer Ort, oder? Hast du Lust bekommen ihn mal selber zu besuchen? Diese wichtigen Tipps werden deine Reise einmalig machen.
Wie komme ich am besten zum Giants Causeway?
Am einfachsten kannst du die „Straße der Riesen“ von Belfast aus bereisen. Von der nordirisichen Hauptstadt sind es gerade mal 100km oder 1 Stunde und 15 Minuten Autofahrt bis zum Weltkulturebe.
Am einfachsten ist es natürlich, wenn du einen eigenen Mietwagen hast. Ansonsten gibt es aber auch diverse geführte Touren zum Giants Causeway, die du vorab oder direkt in Belfast buchen kannst. In vielen dieser Touren gibt es noch zusätzliche Zwischenstopps an weiteren Sehenswürdigkeiten wie der Carrick-a-Rede-Hängebrücke oder der Bushmills Distillerie.
Was kostet der Eintritt?
Der Eintritt zum Giants Causeway kostet £13 für Erwachsene und £6,50 für Kinder. Die Eintrittskarten können direkt vor Ort gekauft werden oder auch vorab online reserviert werden. Bei der Online-Variante kann man sich unter Umständen lange Wartezeiten an der Kasse sparen – zumindest in der Hauptsaison. Außerdem kann man u.U. bei vorab gekauften Tickets ein wenig Geld sparen!
Mehr zu den Tickets findest du auf der offiziellen Website.
Gibt es für den Giants Causeway geführte Touren oder Audioguides?
Ja, es werden sowohl geführte Touren als auch die Vermietung von Audioguides in vielen verschiedenen Sprachen gegen ein Entgelt angeboten.
Ob sie wirklich notwendig sind, musst du selber entscheiden. Ich kam auch ohne Führung gut klar und konnte das Naturspektakel bestaunen.
Wann ist die beste Reisezeit für den Giants Causeway?
Der Giants Causeway ist ganzjährig geöffnet und ein Besuch lohnt sich eigentlich zu jeder Jahreszeit. An nassen Tagen oder im Winter, kann es auf den markanten Basaltsteinen und -felsen schnell gefährlich glatt werden.
Das richtige Schuhwerk ist das A und O. Damit steht einem Besuch auf der „Straße der Riesen“ nichts mehr im Wege!
Empfohlener Nordirland-Reiseführer
- Kabel, Lars(Autor)
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