Marrakesch, auch bekannt als die „rote Stadt“, ist eine der faszinierendsten Städte Marokkos. Marrakesch ist zwar nicht die Hauptstadt, aber das wohl beliebteste Urlaubsziel in Marokko. Die riesige, weitgehend ursprünglich gehaltene Medina (Altstadt) zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Für viele Reisende startet die Reise nach Marokko in Marrakesch. Hier im Herzen des nordafrikanischen Landes liegt die Großstadt, die zwar nicht die Hauptstadt ist, dennoch aber einen spannenden Einstieg in die arabische Welt verspricht. Besonders beliebt ist die Altstadt (Medina) mit ihren verwinkelten Gassen und alten Häusern (Riads). Hier kann man das Lebensgefühl der Marokkaner gepaart mit einer unvergleichbaren Atmosphäre erleben.
Die besten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch
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Mehr InformationenDjemma el Fna: Der Platz der Geköpften
Der Platz „Djemma el Fna“ liegt im Herzen von Marrakesch in Marokko. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet je nach Übersetzung soviel wie „Platz der Geköpften“ oder auch „Versammlung der Toten“. Der Platz ist ein Magnet für Touristen, trotzdem findet hier auch noch ein großer Teil des wahren marokkanischen Wirtschaftsleben statt.
Der Name des größten Platz in der Altstadt von Marrakesch hat eine blutige Geschichte: Die Bezeichnung „Djemma el Fna“ kommt noch aus der Zeit der Sultana der Almohaden (1147 bis 1269). Diese sollen den Platz damals als Hinrichtungsstätte genutzt und dort aufgespießte Köpfe zur Schau gestellt haben.
Heute ist das Treiben aus dem „Djemma el Fna“ lebendiger. Der Platz wird von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen besucht, um dem wilden Treiben der Gaukler, Schlagenbeschwörer und Wahrsagerinnen beizuwohnen.Außerdem bieten viele Essens- und Getränkestände kulinarische Spezialitäten der Region an. Eine traditionelle Art von Gerichten nennt sich Tajine und wird mit Gemüse, Fleisch und Couscous zubereitet. An den Ständen des Djemma el Fna werden die typischen Tontöpfe häufig serviert.
Die Souks: Ein Wirrwarr aus hunderten kleinen Gassen
Direkt am Djemma el Fna beginnen auch die sogenannten Souks. Dieses Gewirr aus hunderten engen Straßen verläuft durch einen Großteil der Medina. Die typischen kleinen Steinhäuser werden in der Landessprache als Riad bezeichnet, was schlicht übersetzt einfach nur „Haus“ bedeutet. Typischerweise haben sie einen rot-bräunlichen Touch, weshalb manche von Marrakesch auch als „die rote Stadt“ sprechen.
Optimalerweise solltest du hier deine Unterkunft auswählen. Hotels sind in der Altstadt aufgrund der engen Bauweise zwar nach wie vor Mangelware, aber stattdessen haben sich hier viele gemütliche Pensionen und Gasthäuser angesiedelt. Typisch für ein Riad in Marrakesch: Ein lichtgefluteter offener Innenhof und eine gemütliche Dachterasse. Oft findet man innerhalb der Riadmauern auch prachtvolle kleine Gärten, die einen absoluten Kontrast zu den landschaftlich kargen Souks und der Hektik und Lautstärke überall in der Medina bilden. Perfekt für die Erholung nach einer spannenden, aber auch stressigen Erkundungstour.
Koutoubia-Moschee
Ein weiteres beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt ist die Koutoubia-Moschee, deren Minarett bereits von weitem sichtbar ist. Sie ist nicht nur das größte religiöse Bauwerk in Marrakesch, sondern auch ein wichtiger spiritueller Ort für die lokale Bevölkerung. Obwohl Nicht-Muslime die Moschee selbst nicht betreten dürfen, lohnt es sich, die Anlage von außen zu bewundern und die Ruhe in den umliegenden Gärten zu genießen.
Bahia-Palast
Der Bahia-Palast ist ein weiteres architektonisches Meisterwerk, das die reiche Geschichte und den Reichtum vergangener Zeiten widerspiegelt. Mit seinen kunstvollen Mosaiken, den detaillierten Decken und den weitläufigen Gärten vermittelt der Palast einen Eindruck von der luxuriösen Lebensweise der marokkanischen Herrscher. Der nahegelegene El-Badi-Palast, einst ein prächtiges Bauwerk, bietet zwar heute nur noch Ruinen, vermittelt aber dennoch eine eindrucksvolle Vorstellung von seiner früheren Pracht.
Jardin Majorelle
Für Natur- und Kunstliebhaber ist der Jardin Majorelle ein unverzichtbares Ziel. Dieser botanische Garten, der vom französischen Künstler Jacques Majorelle entworfen und später vom Modedesigner Yves Saint Laurent restauriert wurde, bietet eine willkommene Oase der Ruhe mitten in der hektischen Stadt. Mit seinen leuchtenden Farben und exotischen Pflanzen ist der Jardin Majorelle einer der schönsten Gärten in ganz Marokko.
Saadier-Gräbern
Ein Ausflug zu den Saadier-Gräbern bietet einen weiteren spannenden Einblick in die Geschichte der Stadt. Diese Grabstätte, die lange Zeit verborgen und erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, ist ein beeindruckendes Beispiel islamischer Architektur. Die kunstvoll verzierten Mausoleen sind von wunderschönen Gärten umgeben und vermitteln eine ruhige und friedliche Atmosphäre.
Unsichtbare Sehenswürdigkeit: Geräusche und Gerüche in Marrakesch
Der Djemma el Fna war der erste Platz weltweit, der es im Jahr 2001 auf die neu geschaffene UNESCO-Liste der „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ schaffte. Die Gerüche, Klänge und weiteren Eindrücke verhalfen dem Platz zu seiner Bekanntschaft.
Ein besonders schönes Schauspiel bietet sich bei Sonnenuntergang, wenn man den Gesängen der anliegenden Koutouiba-Moschee zuhören kann, während auf dem zentralen Marktplatz die Händler ihre Lichter anmachen. Besonders gut läßt sich diese Szenerie aus dem angrenzenden oberen Etagen der angrenzenden Cafés beobachten.
Unterwegs in den Souks von Marrakesch: Ein einziger Basar
Es ist vorallem eine Sache, die die Touristen in die Altstadt von Marrakesch treibt: Hier bieten unzählige Händler in kleinen Läden ihre Waren und touristischen Souvenirs an. Obst- und Gemüsestände wechseln sie ab mit marokkanischen Holzschnitzereien und Porzellan, winzigen Restaurants und Streetfood-Ständen oder auch Metzgereien, wo die Lammköpfe bereits in der Sonne garen.
Wer hier ein Schnäppchen machen möchte, braucht vorallem starke Nerven. Von allen Seiten probieren die Händler die zur Einkehr in ihren Laden zu überreden. Selbstredend will jeder dabei natürlich den besten Preis für dich machen. Wer nur schnell die Auslage anschauen will, kann im nächsten Moment schon in ein Gespräch verwickelt worden sein. Wer plötzlich im Laden sitzt und auf einen Tee eingeladen wird, der wird nur sehr schwer diesen Ort ohne ein abgeschlossenes Geschäft verlassen können.
Hier muss man robust sein und darf durchaus auch mal „Nein“ sagen. Und feilschen zählt auch hier – wie in der gesamten arabischen Welt – einfach mit dazu. Ruhig deutlich unter dem Preisvorschlag des Verkäufers einsteigen. Ein wirkliches Schnäppchen wirst du zumindest als Europäer damit nicht bekommen, zumindest aber eine fairen Preis und ein tolles Erinnerungsstück an deine Reise.
Verloren gegangen in Marrakeschs Gassen?
Der ein oder andere Tourist ist schon in den Gassen verloren gegangen oder brauchte etwas länger um den Ausgang zu finden. Im schlimmsten Fall helfen die dort lebenden Kinder und Jugendliche gegen ein kleines Trinkgeld aus dem Labyrinth heraus.
Wissenswertes für deine Reise nach Marrakesch
Eine Reise nach Marrakesch lohnt sich auf jeden Fall und ist auch für deinen ersten Urlaub in der arabischen Welt bestens geeignet. Ein Kulturschock bleibt trotz der ungewohnten neuen Einflüsse weitgehend aus, wobei alles spannend exotisch und eindrucksvoll bleibt.
Ist Marrakesch gefährlich?
In Marrakesch gelten die allgemeinen Sicherheitsrichtlinien, die du in einer Millionenstadt immer beachten solltest. Im dichten Gedrängel der Altstadt kommt es immer wieder zu Taschendiebstählen. Raubüberfälle hingegen sind äußerst selten und passieren dann vorallem bei Dunkelheit. Es wird empfohlen keine Wertgegenstände sichtbar zu tragen und auch auf hochwertigen und auffälligen Schmuck oder Uhren zu verzichten.
Die marokkanische Polizei ist in den am häufigsten von Touristen frequentierten Bereichen präsent. Auch versucht man mit allen Mitteln einen Terroranschlag, wie das 2011 auf das Café Argana verübte Bombenattentat, zu verhindern. Im Allgemeine kann man aber sagen, dass Marrakesch nicht gefährlicher ist, als vergleichbare Städte in Europa.
Wie lange sollte ich für Marrakesch einplanen?
Ein Besuch in der Königsstadt Marrakesch ist optimal für ein verlängertes Wochenende geeignet. Außerdem eignet sich dieser Ort hervorragend für den Start einer Rundreise zu weiteren interessanten Orten in Marokko, wie z.B. Agadir und seinen Strand, das weniger touristische Fès oder auch die blaue Stadt Chefchaouen.
Wie komme ich nach Marrakesch?
Marrakesch verfügt über einen eigenen Flughafen und wird ganzjährig von vielen Orten in Deutschland angeflogen. Hierhin fliegen sowohl die großen Airlines als auch die bekannten Discount-Airlines. Eine Einreise mit dem PKW über Spanien ist zwar möglich, aber umständlich.
Wann ist die beste Reisezeit für einen Marrakesch-Urlaub?
Du kannst Marrakesch das ganze Jahr über besuchen. Im Winter kann es aber auch regenreiche Tage geben. Im Hochsommer hingegen wird es in der dicht-besiedelten Stadt dagegen oft zu heiß und stickig. Als beste Reisezeit gilt daher der Frühling (März bis Juni) und der Herbst (September bis November).
Wie bewege ich mich in Marrakesch vor?
Sollte dein Hauptmerkmal auf der Altstadt liegen, lässt du dich vom Flughafen am besten direkt per Shuttle oder Taxi dorthin bringen. Hier in der Medina geht dann nur noch alles per Fuß – für Autos ist einfach kein Platz. Wenn du dir weitere Sehenswürdigkeiten in Marrakesch ansehen willst (z.B. El-Badi-Palast oder die Saadier Gräber), ist das Taxi immer die erste Wahl.
Vorsicht: Auch hier muss für einen fairen Preis vorab gefeilscht werden.
Ist ein Urlaub in Marrakesch teuer?
Jein, wenn du dich für eine passende Unterkunft entscheidest. Die größeren Hotels variieren bis zu europäischen Preisen und mit dem Royal Mansour Marrakech gibt es hier sogar das teuerste Hotel in ganz Marokko (ab 1000€ die Nacht).
Die Preise für Essengehen und Snacks sind je nach Feilschkunst deutlich günstiger als in Deutschland. Taxifahrten sollten auch weit unter dem deutschen Schnitt liegen.
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