Für die Geschichte der USA ist Philadelphia eine der wichtigsten Städte überhaupt. Im Volksmund wird sie oft auch als „die Wiege der Demokratie“ bezeichnet. Daher sollte der Besuch unbedingt auf deiner Liste beim USA-Urlaub stehen.
In Philadelphia kann man sehr viel Geschichte und Kultur entdecken. Aber auch Skurilles und Überraschendes wird dem Reisenden in dieser Stadt geboten.
Die folgenden Tipps und Sehenswürdigkeiten solltet ihr bei der Reise nach Philly – wie es die Einheimischen auch liebenswert nennen – auf keinen Fall versäumen!
Sehenswürdigkeiten in Philadelphia
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Mehr InformationenIn Philadelphia wurde die Unabhängigkeit besiegelt
Auch derjenige, der nicht besonders in der US-amerikanischen Geschichte bewandert ist, wird schon von der Unabhängigkeitserklärung gehört haben. Dieses Dokument besiegelte den Beschluß, der damals unter britischer Herrschaft stehender Kolonien in Nordamerika sich von Großbritannien loszulösen und einen eigenen souveränen Staatenbund zu bilden.
Am 4. Juli 1776 wurde dieses Dokument in Philadelphia von 56 Delegierten aus 13 Kolonien unterzeichnet. Unter den Unterschriften finden sich große Namen wie Benjamin Franklin, John Adams oder auch Thomas Jefferson. Jefferson war der maßgebliche Verfasser der Unabhängigkeitserklärung.
Der 4. Juli wird noch heute als großer Nationalfeiertag – bekannt als Independence Day – in den USA gefeiert. Traditionell beteiligt sich an diesem Tag jeder am großen Feuerwerk im ganzen Land, es wird gegrillt und gefeiert.
Leider führte diese Erklärung auch zu dem großen Unabhängigskeitskrieg gegen die britischen Besatzer. Diverse Denkmäler erinnern noch heute in Philadelphia an all diejenigen, die für den Traum von Freiheit und Demokratie ihr Leben gaben.
Wer hofft die Unabhängigkeitserklärung im Original in einem Museum in Philadelphia zu finden, wird aber enttäuscht sein. Die bis heute als eine Art Grundgesetzt gültige Verfassung wird unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in der Kongressbibliothek der US-Hauptstadt Washington DC aufbewahrt.
Dafür ist aber die noch gut erhaltene Independence Hall im Stadtkern zu besichtigen. An diesem geschichtsträchigten Ort fand die damalige Unterzeichnung nämlich statt.
Zum Symbol und absoluten Muss bei jeder Sightseeing-Tour durch Philadelphia ist indes die Liberty Bell (Freiheitsglocke) geworden. Diese Glocke wurde das erste Mal am 8. Juli 1776 auf dem Unabhöngigkeitsplatz der Stadt geläutet, um die Öffentlichkeit zu informieren und die Erklärung vorzulesen.
Die Liberty Bell stammt aus dem Jahre 1752 und ist nach ihrer Reise durch die ganze USA seit 1915 wieder in Philadelphia zu bestaunen. Das Besondere ist der große Riss an der Außenwand. Wie und wann er entstand, ist bis heute nicht wirklich geklärt worden. Durch diesen Makel ist sie aber funktionsunfähig und würde keinen großen Klang mehr hervorbringen.
Ihre große Symbolkraft für Freiheit und Demokratie, ist aber bis heute geblieben. Wer die Glocke besichtigen will, kann dies kostenlos tun. Jedoch sollte man sich auf lange Wartezeiten vorbereiten, da die Besucher immer nur in kleiner Anzahl in den Liberty Bell Pavillon reingelassen werden.
Die UNESCO nannte dieses wichtige Zeichen der amerikanischen Geschichte bereits 1979 zum Weltkulturerbe.
Zeitweise war Philadelphia die größte Stadt in den USA
Philadelphia zählt zu den ältesten Städte der USA. Verglichen mit europäischen Städten wirkt ihr Geburtsjahr 1681 zwar lächerlich gering. Dafür ist noch vieles an Gebäuden und Denkmalen aus den ersten Jahrzehnten in bemerkenswertem Zustand erhalten geblieben.
Bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein war sie sogar die größte Stadt in den USA – zeitweise sogar die größte englischsprachige Stadt westlich von London. Von 1790 bis 1800 war Philadelphia zudem die Hauptstadt der USA und löste somit New York ab, bis Washington, D.C., fertigstellt wurde.
Noch heute kann man in „Philly“ das älteste Postamt, die ersten Banken und den ersten Zoo der USA anschauen.
Was für Filmfans: Auf den Spuren von Rocky Balboa
Ein besonderer Mann zieht auch all diejenigen nach Philadelphia, die dieses Reiseziel aufgrund der amerikanischen Geschichte vielleicht gar nicht erst auf ihrem Urlaubsplan hatten.
Im Jahre 1976 erschien ein Hollywood-Film, der Geschichte schrieb: Rocky – Die Chance seines Lebens. In diesem Drama spielt Sylvester Stallone die Titelrolle des Boxers Rocky Balboa, der sich aus ärmlichen Verhältnissen an die Spitze des amerikanischen Boxsports kämpfen will.
Die Außenaufnahmen des Welterfolgs wurden fast ausschließlich hier in Philadelphia gedreht. Und so kann man mit ein bißchen Recherche die Originalschauplätze besuchen und sich selbst wie im Hollywood-Blockbuster fühlen.
Am beliebtesten hierbei ist wahrscheinlich die weltberühmte Treppe am Museum of Art, zu deren Fuße sich sogar eine Bronze-Statue der Filmfigur befindet. Sogar den Grabstein seines Vaters kann man auf einem Friedhof vorfinden – obwohl hier niemand begraben liegt.
Allein das Erkunden aller Schauplätze, wird einen wahren Fan unzählige Stunden kosten. Teilweise liegen sie weit auseinander und verstreut. Dafür kann man die berühmtesten Filmszenen an den Originalplätzen nachstellen und den Daheimgeblieben anschließend auf Fotos zeigen.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Wenn Phillys Friedhöfe sprechen könnten
Für den einen mag es vielleicht etwas morbide klingen, aber Philadelphias Friedhöfe erzählen die wahren Geschichte der Stadt. Teilweise sind die Gräber hier schon mehrere hundert Jahre alt.
Und unter den Verstorbenen finden sich von absoluten Helden, über hinterlistige Mörder bis hin zu großen Denkern allerlei Söhne und Töchter der Stadt wieder.
Mittlerweile haben sich Reiseführer nur hier drauf spezialisiert und bieten mehrstündige Führung über die Friedhöfe und die Geschichten der hier Begrabenen an. Ein spannendes Erlebnis, bei dem man die Geschichte der Stadt nochmal aus einer ganz anderen und persönlicheren Perspektive erfahren kann.
Darüber hinaus lohnt sich aber auch der Besuch ohne einen fachkundigen Guide. An vielen Grabsteinen sind schon die wichtigsten, lustigsten und häufig auch sehr ehrlichen Bemerkungen zu der verstorbenen Personn aufgeführt.
Philadelphia kulinarisch: Das weltberühmte Philly Cheesesteak
Nach einem anstrengenden Tag durch die ehemalige Hauptstadt von Pennsylvania werden einem die Füße schmerzen und der Magen knurren. Um das Philadelphia-Erlebnis perfekt abzurunden, sollte man auf eine „kulinarische“ Spezialität der Stadt zurückgreifen.
Das Philadelphia Cheesesteak – oder meistens auch einfach Philly Cheesesteak genannt – soll 1930 angeblich von Brüdern Pat und Harry Olivier in der Stadt erfunden worden sein. Seine Zubereitung ist eigentlich simpel: Dünn geschnittenes Steakfleisch wird mit Käse überbacken und einem Sandwich-Brötchen serviert. Wer möchte lässt sich das ganze noch mit glasierten Zwiebeln, grüner Paprika oder weiteren Toppings servieren.
Nicht ganz kalorienarm, aber der Geschmack überzeugt die Amerikaner. Mittlerweile kann man eigentlich in jeder US-Stadt das Fastfood bekommen.
Am stilechtesten sollte man es beim Sightseeing in Philadelphia in Pat’s King of Steaks ausprobieren. Der Laden wird als der Geburtsort des weltberühmten Sandwiches angesehen.
Empfohlener USA-Reiseführer
- St. Louis, Regis (Autor)
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