Es gibt unbekannte Reiseziele in Deutschland, die vom Massentourismus (bislang) verschont geblieben sind und absolut sehenswert sind. 5 Reiseblogger verraten hier ihre Geheimtipps.
Berlin, München und Hamburg: Die beliebtesten Ziele für Städtetrips in Deutschland locken seit Jahren viele Reisende an. Dabei hat Deutschland als Reiseland noch so viel mehr zu bieten und manche Stadt oder Region bleibt dabei oft im Verborgenen.
5 Reiseblogger erzählen hier von unbekannten Reisezielen in Deutschland, die sie vor ihrem Besuch wohl nie auf die eigene Bucketlist gepackt hätten, sie aber nun unbedingt weiterempfehlen würden.
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Mehr InformationenAnsbach
Endlich hatten wir es geschafft, mal für ein verlängertes Wochenende nach Rothenburg ob der Tauber zu fahren. Wenn es schon weltberühmt ist und wir ganz in der Nähe wohnen ist das ja quasi Pflicht. Allerdings hatten wir schon Samstag Abend wirklich jede einzelne Gasse der süßen Altstadt inklusive der Stadtmauer erkundet. So überlegten wir also, was wir auf dem Heimweg noch für einen Ort in der Nähe besuchen könnten. Unsere Wahl fiel auf Ansbach. Obwohl wir von Ansbach eigentlich gar nichts wussten. Aber das Bild der St. Gumbertus Kirche im Internet hat uns sofort angesprochen. Also planten wir eine kleine Pause in Ansbach ein.
Bei der St. Gumbertus Kirche mit ihren drei Türmen angekommen, war uns aber von der ersten Sekunde an eines klar. Eine kleine Pause reicht für die wundervollen Sehenswürdigkeiten bei Weitem nicht aus. Wir verbrachten letztendlich also mehrere Stunden in Ansbach. Alleine schon die Gassen um die St. Gumbertus Kirche sind einfach unfassbar schön. Mit all den bezaubernd gestalteten Fassaden und dem romantischen alten Stadthaus.
Am meisten überraschte uns aber die St. Johannis Kirche. Mit so einer imposanten Kirche aus dem 15. Jahrhundert hatten wir im kleinen Ansbach nun wirklich nicht gerechnet! Alleine dafür hat sich der Stopp schon gelohnt. Nicht weit von dieser Sehenswürdigkeit entfernt erkundeten wir außerdem ein besonderes Museum. Direkt an einem Teil der alten Stadtmauer widmet sich die Ausstellung dem bis heute mysteriösen Fall des Kaspar Hauser. Bis dahin war uns nicht einmal bewusst, dass Hauser in Ansbach zu Tote kam. Die kleine Stadt ist also wirklich voller Überraschungen und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Tipp von Tina und Manfred
Tina und Manfred wohnen und arbeiten bei München. In jeder freien Minute erkunden sie nicht nur die Welt, sondern auch die nähere Umgebung. In all ihren Reiseberichten versuchen sie immer, möglichst hilfreiche Tipps für dich einzubauen.
Bielefeld
Als mein Sohn ins Schulalter kam, dachte ich, ich sollte ihm ein bisschen Deutschland zeigen und so unternahmen wir einige Städtereisen an meinen freien Wochenenden. Natürlich ging es erst in bekannte Großstädte wie Hamburg oder München, aber dann kamen wir auf die Idee, unbekanntere Städte zu bereisen.
So ging es eines Tages nach Bielefeld. Gerade, weil jeder das Internetmärchen um die Nichtexistenz der Stadt am Rande des Teutoburger Waldes kennt und ich bis dahin niemanden kannte, der freiwillig dorthin gereist war. Die Erwartungen waren niedrig. Irgendwie stellte ich mir Betonbauten und Langeweile vor. Bielefeld entpuppte sich schnell als überraschend grün und gar nicht langweilig.
Wir bummelten durch die Stadt. Eine Großstadt mit Kleinstadtflair. Gemütliche Cafés, kleine Boutiquen und weltoffene Einwohner – das ist uns in Erinnerung geblieben. Natürlich erkundeten wir die Sparrenburg – das Wahrzeichen Bielefelds, welches über der Stadt thront und von dem niemand weiß, wann sie wirklich erbaut wurde.
Das nächste Highlight war der Tierpark Olderdissen. Gerade mit Kind(ern) kann man hier Stunden verbringen. Die Tiere haben viel Platz in ihren Gehegen und es gibt selbstverständlich auch ein Streichelzoogehege. Touristen verirren sich scheinbar kaum nach Bielefeld. Eine vollkommen unterschätzte Stadt, zum Glück für uns.
Tipp von Liane
Hinter dem Blog DieReiseEule steckt Liane, hauptberuflich im Gesundheitswesen tätig,berichtet sie auf ihrem Reise- und Kulinarikblog authentisch über Reiseziele im In- und Ausland. Ihrer Wahlheimat-Stadt Mainz und der näheren Umgebung ist dabei eine eigene Rubrik gewidmet.
Wismar
Als passionierten Fernreiseblogger zieht es mich ja meist in die entlegenen Winkel unserer Welt. Aber wie so viele von uns, blieb ich im Corona Sommer im Lande, und verbrachte im Juli eine Woche auf Rügen, Deutschlands größter Insel, ganz im Nordosten unseres Landes. Nach entspannten und sonnigen Tagen am Kap Arkona und im Nationalpark Jasmund, machte ich mich am Samstag auf die Heimreise, zurück ins Rheinland. Vielleicht hätte ich mir ja vorher Tipps von Bloggerkollegen einholen sollen, die sich mit Urlaub in Deutschland auskennen. Denn am Ende der Sommerferien musste ich mich durch einen stundenlangen Stau kämpfen, bis ich durch das Nadelöhr der Rügenbrücke, bei Stralsund wieder auf dem Festland war. Als dann auf der Ostseeautobahn der nächste Stau wartete, entschloss ich mich entnervt, noch eine Nacht in der Gegend zu bleiben.
Und ich landete in Wismar, eine Stadt, die ich vorher so gar nicht auf meiner „Bucket List“ hatte – und nutzte den Nachmittag für eine Bummel durch die Altstadt. Ich war total überrascht von der Pracht der alten Hansestadt mit ihren gotischen Backsteinhäusern und ließ mich durch die engen Gassen treiben: Aß am alten Hafen, mit Blick auf die Koggen und Segelboote, ein leckeres Fischbrötchen. Gönnte mir auf dem Marktplatz ein Eis beim „Alten Schweden“. Ich war so begeistert von Wismar, dass ich spontan noch zwei Tage blieb, um mir in Ruhe die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen. Manchmal hat so ein nerviger Stau auf der Autobahn auch etwas Gutes, sonst hätte ich die Hansestadt Wismar an der Ostseeküste vielleicht nie kennengelernt. Ganz nach dem Motto meines Blogs: Der Weg ist das Ziel.
Tipp von Andreas
Nachdem er viele Jahre als Reiseveranstalter Urlaub für andere organisierte, hat Andreas seinen Beruf zum Hobby gemacht und reist als „Der Travel Bloke“ um die Welt. Auf seinem Reiseblog inspiriert er mit seinen Reisetipps andere Weltenbummler, die Faszination ferner Länder – abseits von Bettenburgen und Hotelpool – mit neuen Augen zu entdecken.
Fulda
Kennst du den Roman „Der Medicus“? Ich hatte diesen vor ungefähr 30 Jahren regelrecht verschlungen. Da war es für mich ein Muss, dass ich mir die Musical-Version in einer Inszenierung von Chris de Burgh anschaue.
Der Musicalsommer verwandelt seit einigen Jahren die barocke Domstadt in der Mitte Deutschlands zu einem Besuchermagnet. Jedes Jahr im Sommer von Juni bis Oktober werden unterschiedliche Musicals mit historischem Hintergrund aufgeführt.
Ein Städtetrip nach Fulda zum Musicalsommer war schnell gebucht. Und wir waren erstaunt: Die Stadt am gleichnamigen Fluss hat außer dem Musicalsommer noch einiges mehr zu bieten.
Ein zauberhaftes Barockviertel mit dem beeindruckenden Dom St. Salvator und einem Stadtschloss mit einer sehenswerten Orangerie und dazugehörigen Park. Auf dem Domplatz und im Schlosspark finden im Sommer immer mal wieder Open-Air Veranstaltungen statt.
Im historischen Zentrum mit wunderschönen, alten Fachwerkbauten, Resten der Stadtmauer samt dem Hexenturm kannst du dich durch die Gassen treiben lassen. Außer den vielen Sehenswürdigkeiten gilt es die vielen kleinen innhabergeführte Geschäfte zu entdecken oder in einem der Restaurants und Straßencafés eine kleine Pause einzulegen.
Wie du siehst, hat die Stadt in Osthessen außer dem Musicalsommer noch viel mehr zu bieten und ist auf alle Fälle eine Reise wert.
Tipp von Dagmar
Dagmar vom Bestager-Reiseblog.de, der Generation Ü60 angehörend, schreibt seit über 5 Jahren über ihre Städtetrips, Kreuzfahrt-Ausflüge und kleine Wanderungen. Ihre Reisen sollen spannend, erlebnisreich und komfortabel sein. In ihrem Reiseführer „Lieblingsplätze für Senioren im Schwarzwald“ beschreibt sie ganz viele Ausflüge für diese Generation.
Altmark
Dörfliche Idylle, herrliche Natur, wunderschöne Herrenhäuser und hübsche Städtchen – so lässt sich die Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt perfekt beschreiben. Doch obwohl sie von Berlin gar nicht so weit entfernt liegt, hatte ich die Region lange kaum im Blick. Intensiver kennengelernt habe ich sie dann im Vorjahr auf einer zweitägigen Radtour.
Über den Altmarkrundkurs ging es von der Hansestadt Tangermünde ins Dörfchen Kehnert, von dort dann am nächsten Tag über einen Teil des Elberadwegs wieder zurück. Dabei führte mich der Weg durch idyllische Dörfer, in denen ich mich beinahe in eine andere Zeit zurückversetzt fühlte. Ihren Teil dazu beigetragen haben auch die sehenswerten Herrenhäuser wie das Bismarcksche Gutshaus in Briest und das Neue Schloss in Tangerhütte oder verwunschene Bauernhöfe wie der Kunsthof Dahrenstedt.
Für mich ist die Altmark ein ideales Ziel zum Entschleunigen. Begeistert hat mich vor allem die Kombination aus wunderschönen Naturerlebnissen und kulturellen Highlights. So konnte ich morgens gemütlich auf dem See beim Elbschloss Kehnert eine Runde im Ruderboot drehen, unterwegs immer wieder die ruhig dahinfließende Elbe beobachten und später vom Naturbeobachtungsturm den umherfliegenden Wasservögeln zuschauen. Genauso beeindruckt war ich aber auch von Tangermünde. Schließlich wird die Stadt nicht umsonst „Rothenburg des Nordens“ genannt. Ihre Schönheiten der Backsteingotik lassen sich übrigens schon von weitem erahnen – und sollten unbedingt bei einem ausgiebigen Stadtbummel intensiv erkundet werden.
Tipp von Martina
Auf Places and Pleasure schreibt Martina unter dem Motto: Aktiv. Erleben. Genießen. Ob Touren im Berliner Umland, in Deutschland, Europa oder weit weg in der Ferne – sie liebt es, Regionen intensiv zu erkunden. Und was für sie fast immer dazugehört, sind kulinarische Highlights und ein paar Aktiv-Erlebnisse.
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