Die Hauptstadt Amman ist der Startpunkt für die meisten Reisenden in Jordanien. Die Stadt zählt zu den ältesten der Welt und es gibt hier viele Sehenswürdigkeiten zu sehen.
Von den rund 11 Millionen Einwohnern Jordaniens leben alleine 4 Millionen in der Hauptstadt Amman. Die Stadt stellt für die meisten Reisenden den Einstiegspunkt in das Land da, befindet sich doch hier der wichtigste und größte internationale Flughafen. Viele brechen jedoch kurz nach ihrer Ankunft schon zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten in Jordanien auf.
Dabei lohnt es sich durchaus, ein paar Tage zur Stadterkundung einzuplanen. Die Stadt Amman zählt zu den ältesten Städten der Welt. Im Alten Testament der Bibel wird sie bereits unter dem Namen „Rabba“ erwähnt. Zeuge dieser langen Geschichte sind zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten. Aber auch ansonsten zählt Amman zu den weltoffensten Städten im Nahen Osten. Arabische Traditionen und westliche Moderne treffen hier aufeinander. Am deutlichsten wird dies im Unterschied zwischen der Altstadt und der Neustadt.
Sehenswürdigkeiten in Amman
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Mehr InformationenAl Balad – Die Altstadt Ammans
Der älteste bis heute noch bewohnte Teil der Stadt heißt Al Balad und befindet sich zwischen 2 Hügeln, an denen sich immer mehr Häuser hochschlängeln. Hier findet man noch das traditionelle arabische Leben mit kleinen Geschäften, engen Gassen und Märkten (Souks). Außerdem befinden sich die wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten in diesem Teil der Stadt und können zu Fuß erkundet werden.
Da Amman eine sehr hügelige Stadt ist – insgesamt zwischen und auf 7 Hügel erbaut – sollte man dies bei seiner Tagesplanung durchaus beachten. Es gilt viele neue Eindrücke zu verarbeiten und die Füße werden ebenfalls beansprucht. So kann es schon sein, dass man für den Städtetrip lieber mehr als nur einen Tag einplanen sollte.
The Duke’s Diwan
In Al Balad liegt das älteste Wohnhaus der Stadt. Heute bekannt unter dem Namen „The Duke’s Diwan“ wurde das gut erhaltene Steingebäude bereits 1924 erbaut. Zunächst diente es als Postamt, anschließend beherbergte es ein Hotel. Anfang der 2000er Jahre drohte dem Gebäude der Abriss, aber ein Mann namens Mamdouh Bisharat, der „Duke von Mukheibeh“, mietete das Haus um es so vor der Zerstörung zu bewahren. Er wollte, dass auch zukünftige Besucher sich einen Eindruck vom ursprünglichen Charakter der Stadt machen können.
Heute ist das Haus in der Faisal Straße ein Diwan, was soviel wie „Ratskammer“ bedeutet. Hier treffen sich Dichter, Denker und Künstler. Aber auch für alle anderen Besucher stehen die Türen offen. Im Inneren kann man die typische Einrichtung und Zimmeraufteilung eines jordanischen Gebäudes in den 1920er Jahren erleben.
Antikes Römisches Theater
Mitten in dem dicht bebauten Altstadtzentrum der jordanischen Hauptstadt Amman, steht das gut erhaltene römische Theater. Es wurde bereits zwischen 138 bis 161 n. Chr. unter der Herrschaft von Kaiser Antonius Pius errichtet und direkt in den Hang gebaut. Das römische Amphitheater in Amman ist ein historisches Freilufttheater und Wahrzeichen der jordanischen Hauptstadt. Nicht nur für Geschichtsfans und Museengänger ist dies ein Ort, den man bei seiner Jordanien-Reise nicht verpassen sollte.
In der römischen Antike konnte hier in 44 Sitzreihen bis zu 6.000 Zuschauer das Programm auf der Bühne verfolgen. Weitere 500 Menschen fasste das Odeon. Zu seinen Hochzeiten war das Theater ein wichtiges Forum mit prunkvollen Säulen und bildete den Mittelpunkt der Stadt, die von den Römern Philadelphia genannt wurde.
Das Amphitheater im Osten Ammans gilt als das größte und eindruckvollste Theater in Jordanien. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch noch heute das Theater für Großveranstaltungen in beeindruckender Kulisse genutzt wird. Der Grund: Die perfekte Akustik kann hier auch noch nach mehr als 2200 Jahren überzeugen. Die römische Bauweise sorgt dafür, dass man vorne in der ersten Reihe genau so gut hören kann, wie ganz oben in der letzten Reihe. Den Rest macht einfach der Anmut von mehr als 2000 Jahren Geschicht. Dadurch wird jede Veranstaltung nochmal zusätzlich aufgewertet.
Besonders erwähnenswert ist hierbei die Internationale Buchmesse Amman, die Amman Marathon Preisverleihung und das Al-Balad Musikfestival. All diese Veranstaltungen finden jährlich statt, stehen aber nur stellvertrend für all das, was auch noch heute im alten römischen Theater passiert.
Volkskundemuseum und Folklore Museum
Auf der untersten Ebene existieren zwei Seiteneingänge: Einer führt zum Orchester und der andere direkt zur Bühne. In den Räumlichkeiten dahinter befindet sich heute zwei Museen.
Eines ist das Jordanische Volkskundemuseum, das andere ist das Jordanien Folklore Museum. In den Museen werden Kleidung, Werkzeuge und weitere Dinge des historischen Lebens in Jordanien und inbesondere des Lebens der Haschimiten gezeigt.
Zitadelle mit Herkules-Tempel
Seinen Ursprung nahm Amman auf dem Zitadellenhügel. Auf 800m auf dem Jabal Al Qala’a lebten schon zur Bronzezeit die ersten Menschen. Von hier aus wuchs die Stadt über die 7 Hügel hinweg an und wurde zur Metropole, die sie heute ist. Hier oben hat man nicht nur einen guten Ausblick auf Amman, sondern kann auch die Überreste mehrerer bedeutener Funde und Ausgrabungen anschauen.
Am sichtbarsten sind heute die Ruinen des Herkulestempel. Die letzten stehengebliebenen Säulen waren Teil eines römischen Tempels, der im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut, aber womöglich nie fertiggestellt wurde. Deutlich weiter vorrangeschritten waren da die Arbeiten am Umayyad Palast samt zugehöriger Moschee. Sie stammen aus dem 8. Jahhundert von einer Dynastie, der auch der Prophet Mohammed zugeordnet wird.
Hier oben wurde auch ein Fahnenmast mit der jordanischen Flagge angebracht. Mit einer Höhe von 126,80m handelt es sich hierbei um den siebtgrößte Fahnenmast weltweit. Die riesige Flagge kann von den meisten Orten in der Stadt aus gesehen werden.
König Abdullah Moschee
Die Zentralmoschee wurde in der Mitte der 1980er Jahre erbaut und trägt den Namen „König Abdullah Moschee“. Du findest sie im westlichen Teil von Amman und damit etwas fernab der sonstigen Sehenswürdigkeiten.
Aufgrund ihrer blauen Kuppel ist sie auch als „blaue Moschee“ bekannt. Auch als Nicht-Muslime kannst du sie von innen besichtigen – sofern gerade keine Veranstaltung stattfindet. Bedenke aber, dass du angemessene Kleidung trägst und als Frau deine Haare, Arme und Beine bedeckst. Vor Ort kann aber auch passende Kleidung ausgeliehen werden.
Königliches Automobilmuseum
Für die vergangenen Könige von Jordanien scheint es eine Art Hobby gewesen zu sein diverse Autos zu sammeln. Da diese Sammlung an historischen Fahrzeugen über die Jahrzehnte stark angewachsen war, befindet sich seit 2003 das „Königliche Automobilmuseum“ in Amman.
Im Museum werden über 80 Fahrzeuge, darunter auch Motorräder, ausgestellt. Das älteste Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1909. Neben den altehrwürdigen Schätzen, findest du hier auch alte Foto- und Videoaufnahmen, die über die damalige Verwendung aufklären sollen. Für Autofans ein äußerst interessanter Ort, aber auch sonstige Reisende bekommen so einen Einblick in die Geschichte der jordanischen Könige.
Neustadt Amman
Der Kontrast zwischen Alt- und Neustadt könnte nicht extremer sein. Während man in der Altstadt simple Gebäude findet, die Waren noch aus kleinen Läden in Seitengassen verkauft werden und alles äußerst orientalisch wirkt, erinnert die Neustadt stark an Orte, die auch in Europa stehen könnten. Hier findet man die internationalen Fastfood Ketten, luxuriöse Mega-Hotels und auch diverse Malls, die keinen Wunsch offen lassen.
Wer einen gewissen Hotelstandard sucht, sollte lieber in Ammans Neustadt unterkommen. Auch von hier ist es möglich die sehenswerte Altstadt zu Fuß zu erreichen oder man bedient sich eines der wirklich preiswerten Taxis.
Wissenswertes für deinen Besuch in Amman
Bist du neugierig geworden? Diese abschließenden Tipps machen deine Reise nach Amman zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Wie komme ich am besten nach Amman?
Amman wird von mehreren Flughäfen in Deutschland direkt angeflogen. Alternativ kann man auch über Israel anreisen, was aber in langen Warteschlangen an der Grenze führen kann.
Was gibt es rund um Amman zu sehen?
Jordanien ist ein überschaubares Land und rund 80% der Gesamtfläche sind zudem noch durch leere Wüste bedeckt. Daher unternehmen viele Jordanien-Reisende ihre (Tages)ausflüge direkt aus der Hauptstadt heraus. Selbst die südlichsten Sehenswürdigkeiten wie die Felsenstadt Petra oder das Wadi Rum, können während eines Tagesausflugs besucht werden. Das bedeutet aber, dass man viele Stunden im Reisebus oder Auto verbringen wird.
Relativ schnell erreicht man jedoch das Tote Meer (ca. 1 Stunde), den Berg Nebo (45 Minuten) oder die sehenswerten Ruinen von Jerash oder Umm er-Rasas (jeweils 1 Autostunde in nördlicher bzw. südlicher Richtung).
Ist Amman eine sichere Stadt?
Amman hat mit den gleichen Sicherheitsproblemen wie eine vergleichbare westliche Stadt mit 4 Millionen Einwohnern zu kämpfen. Für die krisengeschüttelte Region, kann man aber sagen, dass Amman und Jordanien im Generellen einen Ruhepool im Nahen Osten darstellt. Man sollte die aktuelle Entwicklung im Auge behalten, kann aber bislang ohne große Sorgen und den normalen Sicherheitsvorkehrungen das Land und die Hauptstadt bereisen.
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