Astana ist nicht vielen ein Begriff. Die Hauptstadt Kasachstans gilt als die jüngste Hauptstadt der Welt und wurde erst 1997 in die komplett beinahe leere Steppe gebaut. Mit viel Geld entstanden hier äußerst skurrile Sehenswürdigkeiten.
Sehenswürdigkeiten in Astana
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Mehr InformationenAstana ist erst seit 1997 Hauptstadt von Kasachstan
Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte sich das Land am 16. Dezember 1991 für unabhängig. Unter dem Namen Kasachstan herrscht seitdem Präsident Nursultan Nasarbajew über die Geschicke der Republik und ihrer knapp 18 Mio. Einwohner. Anfangs war noch Alma-Ata die größte und Hauptstadt der jungen Nation gewesen. In den folgenden Jahren bekam sie den heutigen Namen Almaty verpasst und 1997 wurde der Regierungs- und Parlamentssitz nach Aqmola verlegt. Nur ein Jahr später wurde diese Stadt umbenannt in Astana und ist seitdem die offizielle Hauptstadt Kasachstans.
Nachdem Nursultan Nasarbajew 2019 abdankte, übernahm der neue Präsident Kassym-Schomart Tokajew, ein Vertrauter von Nasarbajew, die Macht. Auf seinen Vorschlag hin wurde Astana in Nur-Sultan umbenannt und so dem abgetretenen Präsidenten ein weiteres Denkmal gesetzt. Die Namensänderung hatte aber nur bis 2022 Bestand und so heißt die Hsuptstadt Kasachstans heute wieder Astana.
Wie eine Metropole in der leeren Steppe entstand
Hier mitten in der kargen Steppe des Landes, konnte der Präsident sich eine Hauptstadt seines Willens bauen lassen. Und genau daher stammt auch der Name: Astana bedeutet übersetzt nichts anderes als „Hauptstadt“. In der Stadt entstanden moderne Wolkenkratzer, saubere Parks und vor allem viele neue Wohngebiete. Immerhin ist die Einwohnerzahl seit 1997 von ursprünglich 300.000 Menschen auf mehr als das dreifache angestiegen. Seit 2018 wohnen erstmals über 1 Mio. Menschen hier.
Astana sollte die moderne Megametropole werden – das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum eines Landes, welches mit eigenen Öl- und Erdgasvorkommen die nötigen finanziellen Mittel hat. Nicht umsonst wird Astana daher auch häufig als „Prachtstadt in der Steppe“ oder auch „das kleine Dubai“ bezeichnet.
Der Touristenansturm blieb aus
Obwohl 2017 die EXPO hier stattfand, verhalf dies nur bedingt zu Besucherrekorden bei ausländischen Touristen. Die Hoffnung langfristig auf der Liste der sehenswerten Metropolen dieser Welt zu landen, wurde schnell enttäuscht.
Und auch wenn sich trotz all der Investitionen Astana in der Tat mit anderen Megacities nicht messen lässt, lohnt sich ein Abstecher während der Kasachstan-Reise auf jeden Fall.
Bajterek-Turm
Der Bajterek-Turm im Herzen der Stadt ist heute das Wahrzeichen. Der 105m hohe Turm ist zwar nicht das höchste Gebäude von Astana, aber von fast überall gut zu sehen. Hiermit erbaute sich der kasachische Präsident sich und der Stadt gleichermaßen ein Denkmal.
Der Turm stellt eine Legende dar. Demnach soll der Vogel Samruk ein Ei in die Baumkrone des Lebensbaum gelegt haben – ein Symbol für den alten Glauben der historischen Turkvölker an Wiedergeburt, Wachstum und Entwicklung.
Über einen Fahrstuhl erreichnet man die Aussichtsplattform im Bajterek-Turm. Durch die getönten Scheiben hat man einen guten Blick auf Astana und die Stadt bekommt eine Färbung verpasst, die sie edler wirken lässt, als sie in Wahrheit vielleicht ist.
Das beliebteste Ziel der vielen Besucher aus dem ganzen Land, befindet aber an oberster Stelle im Turm. Hier wurde die rechte Hand von Präsident Nursultan Nasarbajew in eine goldene Tafel gepresst. Wer seine Hand hineinlegt, soll ein wohlhabendes und glückliches Leben führen. Versuch macht klug und so kann man hier am Wochenende durchaus einige Zeit in der Warteschlange verbringen, bis man selber an der Reihe ist.
Nur-Astana-Mosche
Kasachstan ist ein Viel-Religion-Staat, wobei der Islam die meisten Gläubigen zählt. Daher befindet sich in der Hauptstadt auch eine der größten Moscheen in ganz Zentralasien und bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt
Die Maße des sakralen Gebäudes sind nicht zufällig gewählt worden. Die Moschee hat bis zur Kuppel eine Höhe von 40 Metern. Im Alter von 40 Jahren soll der Prophet Mohammed die göttliche Offenbarung erkannt haben. Ähnlich verhält es mit den Minaretten: Sie haben eine Höhe von genau 63 Metern. Im Alter von 63 Jahren soll Mohammed nämlich gestorben sein.
Die Moschee wurde erst 2008 eröffnet und gehört – zumindest in diesen Dimensionen – zu den neuesten Bauwerken des Islams weltweit. Insgesamt finden bis zu 5.000 Gläubige hier Platz.
Ak-Orda-Palast
Natürlich ließ sich der kasachische Präsident Nasarbajew auch einen offizillen Regierungs- und Residenzsitz in „seiner“ Hauptstadt errichten. Wie es sich gehört, wurde geklotzt und nicht geklettert. Herausgekommen ist ein repräsentatives Gebäude, dem man eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Weißen Haus in Washington DC nicht ganz absprechen kann.
Ein weitläufige Platz vor dem Gebäude bietet genügen Raum für die angrenzenden Regierungsgebäude und Sitze der Ministerien. Viele Gärtner sorgen dafür, dass die großen Blumenfelder vor dem Eingang das ganze Jahr über gepflegt sind und blühen.
Astanas Parks
Wenn man den Fakt bedenkt, dass sich Astana mitten in der meist trockenen Steppe befindet, ist die Anzahl von kleineren und größeren Parks schon beachtlich. Um die Stadt aufzuhübschen und auch deren Einwohnern Erholungsflächen zu bieten, wurden überall diese gepflegten Anlagen geschaffen.
Die Parks haben oft eine thematische Ausrichtung, die durch Skulpturen oder andere Kunstwerke unterstrichen werden soll. So gibt es zum Beispiel den Lovers Park mit dem romantischen Touch (und jeder Menge Herzen). Einer der größten Anlagen ist jedoch der Präsidentenpark, der sich jenseits des Flusses Ischim befindet. In dieser großen Anlage gibt es viele Möglichkeiten um Sport zu betreiben. Den herrschaftlichen Präsidentenpalast hat man dabei ebenso wie die „Pyramide des Friedens und der Eintracht“ stets im Blick.
Kasachisches Nationalmusem
Schon von außen ist das kasachische Nationalmuseum eine Sehenswürdigkeiten. Der riesige Bau mit wellenförmigen Elementen ist in der Tat eine kleine archektonische Berühmtheit in Astana. Man bekommt bereits einen Eindruck, wie eindrucksvoll das Museum von innen wirken muss.
Betritt man das Nationalmuseum kommt man direkt in die große Eingangshalle. An der Decke hängt ein großer goldener Falke – das Wappentier von Kasachstan. Eine überdimensionierte Weltkarte zeigt wie groß das Land ist und gibt direkt auch den Hinweis, womit sich die verschiedenen Ausstellungshallen und -räume hier beschäftigen werden: Im Nationalmuseum wird das Land Kasachstan und seine verschiedenen Facetten gewürdigt.
Neben viel Geschichte und Traditionen des Landes geht man auch auf die Gegenwart ein. Eine Halle z.B. zeigt nur Ausstellungsstücke von wirtschaftlichen, politischen oder auch sportlichen Erfolgen Kasachstans und seiner Bürger. Eine nur Astana gewidmete Halle zeigt in einer regelmäßigen Licht- und Soundshow die Erschaffung dieser Metropole mitten in der Steppe.
Diese Sehenswürdigkeit gibt sowohl einen guten Überblick über die Geschichte Kasachstans als auch den Personenkult rund um den ersten Präsidenten des jungen Staats.
Fluss Ischim
Der Fluss Ischim ist eigentlich recht klein, doch für seine paar Kilometer, die er durch Astana verläuft, wurde er künstlich verbreitert. Die Promenade ist mit breiten Spazierwegen ausgestattet. Kein Wunder: Kann man von hier doch auf viele bedeutende Gebäude der Stadt blicken – z.B. den Präsidentenpalast oder auch die Oper.
Wer nicht nur laufen möchte, kann sich die Skyline von Astana auch vom Schiff aus ansehen. Regelmäßig verkehrern Ausflugsschiffe auf der Ischim.
Oper in Astana
Oper ist ja nicht für jeden was. Trotzdem sollte man sich bei seiner Reise nach Astana die Oper ansehen. Der wellenförmige, blaue Bau ist nämlich auch schon von außen ein kleines Highlight.
Kulturinteressierte sollten sich auch über den aktuellen Spielplan informieren. In der Oper von Astana finden regelmäßig hochwertige Darbietungen von international-bekannten Operetten oder auch Balettvorführungen statt.
Khan Shatyr
In Astana gibt es viele Einkaufszentren. Zu den bekanntesten zählt aber das Khan Shatyr. Von außen sieht das moderne Gebäude wie ein Zirkuszelt aus und ist somit schon von außen eine markante Sehenswürdigkeit. Besonders wenn es dunkel wird, eignet es sich dank einer schönen Beleuchtung als Fotomotiv.
Im Inneren befindet sich eine große Mall samt Kino, wo die bekannten Marken und Fastfood-Restaurants der Welt vertreten sind. Das besondere Highlight ist jedoch das Schwimmbad. In diesem Aquapark gibt es ein Wellenbad, ein Schwimmbad, eine Riesenrutsche und als besonderes Merkmal einen beheizbaren Sandstrand. Da der Aquapark separat überdacht wurde, fühlt man sich bei einer Lufttemperatur von 30 Grad fast schon wie am richtigen Meer.
Das Khan Shatyr eigent sich auch gut als Start- und Ausgangspunkt eines Spaziergangs durch Astana. Es liegt in einer Linie mit vielen anderen Sehenswürdigkeiten wie den Bajterek-Turm, dem Präsidentenpalast und der Pyramide des Friedens und der Eintracht.
Fazit: Wer Dubai mag, wird auch Astana lieben
Zugegeben: Die Stadt bietet all jenen eher weniger, die in ihrem Urlaub historische Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Traditionen sehen möchten. Für Fans von neuester Technologie und Unterhaltung ist Astana aber bestimmt sehenswert.
Es mag vielleicht nur das „kleine Dubai“ sein, dafür sind die Preise hier aber auch noch wesentlich erschwinglicher als bei seinem Vorbild in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Video über die Entstehung von Astana
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Empfohlener Kasachstan-Reiseführer
- Dagmar Schreiber (Author)
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